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5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

13. - 14.02.2020, Bochum

Weiterbildung Praxisanleitung im Studienbereich Hebammenwissenschaft an der hsg Bochum – Evaluation der ersten acht Jahre

Meeting Abstract

  • corresponding author Kristina Luksch - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Hannah Buschmann - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Annette Berthold - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Annika Bode - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Andrea Villmar - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Nicola H. Bauer - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Bochum, 13.-14.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dghwiP18

doi: 10.3205/20dghwi34, urn:nbn:de:0183-20dghwi343

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2020/20dghwi34.shtml

Veröffentlicht: 11. Februar 2020

© 2020 Luksch et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: In Deutschland wurde 2011 die erste Weiterbildung Praxisanleitung mit dem Schwerpunkt Hebammenausbildung an der Hochschule für Gesundheit (hsg) Bochum umgesetzt. Seitdem konnten bereits sechs Kurse zum Erlangen der Qualifikation Praxisanleitung an der hsg durchgeführt werden. Im Entwurf des Hebammenreformgesetzes (HebRefG) (Stand 23.08.2019) wird gefordert, dass mindestens 25% der praktischen Studienphasen durch die Begleitung einer Praxisanleiter/in stattfinden [1]. Dadurch wird zum einen das Lernen der Studierenden im klinischen und außerklinischen Umfeld unterstützt und zum anderen wird die Beurteilung von Studierenden durch eine kontinuierliche praktische Lernprozessbegleitung in den Alltag integrier [2]. Ziel der Weiterbildung ist es, Hebammen und andere teilnehmende Angehörige der Gesundheitsberufe zu befähigen, eine konstruktive Lernatmosphäre zu schaffen, sich bewusst zu werden, ein Vorbild für die Studierenden zu sein und eine eigene Identität als Mentor/in für die Studierenden aufzubauen. Die Weiterbildung Praxisanleitung umfasst 110 Stunden Präsenz an der hsg und 200 Stunden Selbstlernzeit zu relevanten Themen wie Kommunikation, Rolle und Identität, Methoden und Didaktik. Praktizierende Hebammen sowie weitere Teilnehmer/innen erhalten durch die Weiterbildung Zugang zu evidenzbasierter Bildung.

Ziel/Fragestellung: Im Rahmen einer Evaluation soll geprüft werden, ob die praktische Umsetzung der gelernten Inhalte in der Weiterbildung Praxisanleitung in die Praxis transferiert werden könnnen und ob die Kenntnisse und Fähigkeiten der durch die hsg ausgebildeten Mentor/innen durch die Weiterbildung erweitert wurden. Zudem sollen die Praxisanleiter/innen in Bezug auf das Bildungsangebot und auf ihre persönliche Sicht auf Praxisanleitung befragt werden.

Methode: Die Praxisanleiter/innen werden mittels eines retrospektiven und explorativen Surveys (online) befragt. Die Auswertung erfolgt mittels SPSS® (Version 24); es werden Verfahren der deskriptiven sowie der Inferenzstatistik eingesetzt.

Erwartete Ergebnisse: Es wird erwartet, dass die Umsetzung der Weiterbildung Praxisanleitung einen Mehrwert für die Mentor/innen bringt und das „Lebenslange Lernen“ fördert. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass noch nicht in allen Institutionen (Krankenhäusern und Hebammengeleiteten Einrichtungen) Konzepte für die Umsetzung der praktischen Anleitung mit entsprechenden Verantwortlichkeiten existieren.

Relevanz: Durch das Angebot der Weiterbildung Praxisanleitung soll die Qualität in der praktischen Ausbildung von Hebammenstudierenden sichergestellt werden. Mit dem Angebot einer Weiterbildung für Praxisanleiter/innen auf akademischem Niveau hat die hsg ein Alleinstellungsmerkmal in Nordrhein-Westfalen. Mithilfe der Evaluation soll das vorhandene Bildungsangebot weiterentwickelt werden.

Fazit: Die Identifizierung der Bedürfnisse von Mentor/innen kann dazu beitragen, Faktoren ausfindig zu machen, so dass der Lernprozess der Hebammenstudierenden optimal unterstützt werden kann. Des Weiteren wird eine inhaltliche Weiterwentwicklung des Angebotes der Weiterbildung Praxisanleitung angestrebt, so dass die Studierenden in den praktischen Studienphasen bestmöglichst unterstützt werden können.

Ethik und Interessenkonflikte: Es wurde kein Ethikvotum eingeholt. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.


Literatur

1.
Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Referentenentwurf des BMG – Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Hebammenausbildung (Hebammenreformgesetz – HebRefG) vom 20.03.2019. [Zugriff Dez 2019]. Verfügbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/H/Referentenentwurf_Hebammenreformgesetz_HebRefG.pdf Externer Link
2.
International Confederation of Midwives (ICM). Essential Competencies for Midwifery Practice 2018 Update. 2019 [Zugriff Sep 2019]. Verfügbar unter: https://www.internationalmidwives.org/assets/files/general-files/2018/10/icm-competencies---english-document_final_oct-2018.pdf Externer Link