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5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

13. - 14.02.2020, Bochum

Partizipative Implementierung der Ergebnisse des Gutachtens zur Hebammenhilfe in Hessen in die Praxis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kristina Luksch - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Nicola H. Bauer - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Bochum, 13.-14.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dghwiP17

doi: 10.3205/20dghwi33, urn:nbn:de:0183-20dghwi336

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2020/20dghwi33.shtml

Veröffentlicht: 11. Februar 2020

© 2020 Luksch et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Über die geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen in Deutschland gibt es nur wenige valide Daten [1]. Aus Mangel an Informationen hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration das Gutachten „Hebammenhilfe in Hessen“ in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Studie wird, gemeinsam mit dem Deutschen Krankenhausinstitut (DKI), die geburtshilfliche Versorgung von Frauen in Schwangerschaft, während der Geburt, im Wochenbett und in der frühen Elternschaft in Hessen von Hebammen dargestellt. Zudem werden regionale Unterschiede in der Hebammenversorgung abgebildet. Dazu wurden zunächst Hebammen in Hessen sowie Frauen, die im Jahr 2018 ein Kind in Hessen geboren haben, befragt. Darüber hinaus wurden Werdende Hebammen in letzten Ausbildungsjahr bzw. im 6.–8. Semester zu ihrem zukünftigen Ort und der Tätigkeitsfelder der Berufsausübung befragt. Ausgehend von dieser Status-quo-Befragung soll ein Follow-up (Workshops mit Experten aus Politik und Akteur/innen des Gesundheitswesens) mit entsprechenden Handlungsempfehlungen als wesentlicher Erfolgsfaktor abgeleitet werden.

Fragestellung: Wie können Ergebnisse der Bedarfsanalysen zur geburtshilflichen Versorgung durch Hebammen in der täglichen Praxis umgesetzt werden?

Ziel: Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Bedarfsanalysen, der Erhebungen, unter Einbeziehung aller Entscheidungsträger auf der Selbstverwaltung und der regionalen Ebene der Pflegeeinrichtungen sowie von Vertreter/innen von Hebammen und Elterninitiativen sollen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Gesamtsituation der Hebammenhilfe in Hessen abgeleitet werden.

Methode: In zwei Expertenworkshops wird die aktuelle Situation der Hebammenhilfe in Hessen auf Basis der Erhebungs- und Analyseergebnisse bewertet. Zusätzlich werden die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Zukunftsperspektive bewertet und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Teilnehmer/innen der Workshops sind Vertreter/innen der Praxis und Entscheidungsträger/innen aus der Selbstverwaltung. Zudem werden die formulierten Handlungsempfehlungen im Rahmen des Runden Tisches Zukunftsprogramm Geburts-und Hebammenhilfe in Hessen [2] weiterentwickelt und beraten. Am Runden Tisch können alle Akteur/innen teilnehmen, die im Kontext der Hebammenversorgung tätig sind.

Erwartete Ergebnisse: Basierend auf den relevanten Aspekten der Studienergebnisse geben die moderierten Workshops den Teilnehmer/innen die Möglichkeit, ihre Einschätzungen zu diesen zu äußern. Darüber hinaus sollen Handlungsempfehlungen formuliert und die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Hebammenhilfe diskutiert werden. Ziel ist es auf Grundlage des Gutachtens und der formulierten Handlungsempfehlungen Maßnahmen für eine Verbesserung der Versorgungssituation mit Hebammenhilfe zu erarbeiten.

Relevanz: Erstes umfassendes Gutachten zur Versorgung mit Hebammenhilfe im Bundesland Hessen. Zudem wird die Partizipative Forschung mit gesundheitspolitischen Akteur/innen und betroffenen Elterninitiativen dazu beitragen, die Implementierung von Handlungsergebnissen in die tägliche Praxis zu fördern.

Schlussfolgerung: Ein wesentlicher Erfolgsfaktor einer Status-quo Erhebung ist ihr Follow-Up. Denn nach der Durchführung der Befragungen und Analysen folgt die Bewertung der Ergebnisse. Die Ergebnisse sollten dabei von möglichst differenzierten Blickwinkeln betrachtet werden, um so das Maximum der Follow-Up-Maßnahmen erreichen zu können.

Ethik und Interessenkonflikte: Es wurde ein Ethikvotum eingeholt. Die Forschung wurde durch Fremdmittel unterstützt. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat die Mittel bereitgestellt, um das Gutachten „Hebammenhilfe in Hessen“ durchzuführen. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.


Literatur

1.
Bauer NH, Schäfers R, Villmar A, Bode A. Pilotstudie Bestandsaufnahme Hebammenversorgung in NRW. Abschlussbericht. Hochschule für Gesundheit Bochum; 2015.
2.
Hessische Landesregierung. Konstituierende Sitzung des „Runden Tisches Zukunftsprogramm Geburts- und Hebammenhilfe in Hessen. 2019 [Zugriff Sep 2019]. Verfügbar unter: https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/konstituierende-sitzung-des-runden-tisches-zukunftsprogramm-geburts-und-hebammenhilfe-hessen Externer Link