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5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

13. - 14.02.2020, Bochum

Augmented Reality gestütztes Lernen in der hochschulischen Hebammenausbildung (Heb@AR)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Annette Bernloehr - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Thies Pfeiffer - Hochschule Emden/Leer, Deutschland
  • Nicola H. Bauer - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 5. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Bochum, 13.-14.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dghwiV01

doi: 10.3205/20dghwi02, urn:nbn:de:0183-20dghwi023

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2020/20dghwi02.shtml

Veröffentlicht: 11. Februar 2020

© 2020 Bernloehr et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Während des Studiums zur Hebamme muss neben fachlichen Kompetenzen auch das Beherrschen von Notfällen erlernt werden. Im Berufsleben ist der Erhalt dieser Fertigkeiten zur Vermeidung maternaler und perinataler Morbidität und Mortalität unabdingbar. Auf Grund des seltenen Vorkommens ist das Management von Notfällen in der Praxis nicht oft wiederholbar, so dass die Abläufe im ‚Labor‘ trainiert werden müssen. In der hochschulischen Ausbildung liegt der Fokus mittlerweile auf problembasierten und Lerner/innenzentrierten Lernsettings, die individuelles sowie kollaboratives Lernen ermöglichen [1]. Die Weiterentwicklung der problembasierten Lehr- und Lernkonzepte für (werdende) Hebammen mit digitalen Mitteln stellt eine Herausforderung dar.

Ziel/Fragestellung: Für den primärqualifizierenden Bachelorstudiengang Hebammenkunde an der Hochschule für Gesundheit Bochum wird ein vollständiges digitales Lehr- und Lernkonzept unter Einsatz von ortsunabhängigen, mehrbenutzerfähigen Augmented Reality (AR) Trainingssimulationen entwickelt, evaluiert und implementiert. Es werden modellhaft AR-Szenarien zu den Themen „Vorbereiten einer Notfalltokolyse”, „Reanimation eines Neugeborenen“ und „Vorbereitung einer Schwangeren auf eine Sectio caesarea” entwickelt. Die weitere Verbreitung der Trainingsszenarien für berufstätige Hebammen und Wiedereinsteiger/innen ist über die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft geplant.

Methodik: Um die fachlichen, didaktischen und technischen Aspekte abzudecken wurde ein Forschungsverbund aus Hebammenwissenschaft, Hochschuldidaktik mit Schwerpunkten Medizin- und Mediendidaktik der Ruhr-Universität Bochum und dem Fachbereich Technik der Hochschule Emden/Leer initiiert. Die Entwicklungen der digitalen Lehr-/Lernkonzepte sowie der technischen Anwendungen erfolgen im Design-Based Research, einem gestaltungs- und entwicklungsorientierten Ansatz der Bildungsforschung [2]. Ausgehend von einem offenen Bildungsproblem werden in einem iterativen Prozess systematisch Lösungen entwickelt. Dabei wird sowohl theorieverarbeitend und theoriebildend, als auch empirisch gearbeitet. Erste fachdidaktische Konzepte und technische Anwendungen werden auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt, mit Proband/innen erprobt und evaluiert. Darauf aufbauend wird eine Weiterentwicklung vorgenommen [3].

Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Arbeitsprozess zum ersten AR-Szenario “Vorbereiten einer Notfalltokolyse” erhoben und die Kompetenzziele sind operationalisiert. Die erste didaktisch-methodische Planung für dieses Szenario ist abgeschlossen. Erste AR-Elemente können demonstriert werden.

Relevanz: Das Forschungsprojekt greift aktuelle Herausforderungen in der (hochschulischen) Hebammenausbildung und dem kontinuierlichen Training von Notfällen mit interdisziplinären Teams auf. Zukunftsträchtige Anwendungen der erweiterten Realität und der Digitalisierung werden auf ihre Einsatzfähigkeit für Gesundheitsberufe erprobt.

Empfehlungen/Schlussfolgerung: Anwendungen der erweiterten Realität sind eine Möglichkeit, die Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung von Hebammen zu unterstützen. Ihre Entwicklung und Nutzung ist in Deutschland noch kaum wahrnehmbar. Das Forschungsprojekt wird wichtige Erkenntnisse liefern, ob und wie diese Technologien optimal eingesetzt werden können.

Ethik und Interessenkonflikte: Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich das Forschungsprojekt noch in der Phase ohne Probandinnen. Zum entsprechenden Zeitpunkt werden Ethikvoten eingeholt. Die Forschung wurde durch Fremdmittel unterstützt. Drittmittelfinanziertes Projekt über das Deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es liegen keine Interessenkonflikte vor.


Literatur

1.
Zumbach J. Problem-Based Learning in Österreich: eine Bestandsaufnahme. In: Mair M, Brezowar G, Olswoski G, Zumbach J, editors. Problem-Based Learning im Dialog. Wien: facultas; 2012. p. 15-25.
2.
Reinmann G. Innovation ohne Forschung? Ein Plädoyer für den Design-Based Research-Ansatz in der Lehr-Lernforschung. Unterrichtswissenschaft. 2005; 1:52-69.
3.
Hußmann S, Thiele J, Hinz R, Prediger S, Ralle B. Gegenstandsorientierte Unterrichtsdesigns entwickeln und erforschen – Fachdidaktische Entwicklungsforschung im Dortmunder Modell. In: Komorek M, Prediger S, editors. Der lange Weg zum Unterrichtsdesign: Zur Begründung und Umsetzung genuin fachdidaktischer Forschungs- und Entwicklungsprogramme. Münster u.a.: Waxmann; 2013. p. 25-42.