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4. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

16.02.2018, Mainz

Über diesen Kongress

Editorial

Monika Greening

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die 4. Internationale Fachtagung der DGHWi steht unter dem Motto: "Akademisiertes Hebammenwesen – Praxis und Wissenschaft". Wir freuen uns, Professorin Cecily Begley, eine renommierte und international anerkannte Forscherin aus Irland, als Sprecherin der Keynote gewonnen zu haben. Sie wird von ihren Erfahrungen in der Entwicklung von primärqualifizierenden Bachelorstudiengängen in Irland berichten. In einem mehrstufigen Projekt über einen Zeitraum von ca. zehn Jahren haben sie und ihre Forschergruppe Dozenten/-innen bis auf Doktorandenniveau ausgebildet. In einem nächsten Schritt wird angestrebt, die Forschung und Praxis, durch Einbezug der beteiligten Akteure in der Praxis, besser zu verzahnen. Cecily Begley hat den Lehrstuhl in Nursing and Midwifery am Trinity College in Dublin, Irland, inne sowie zahlreiche Mandate in nationalen Gremien und zur Entwicklung von Standards. Das Thema ihres Vortrages verdeutlicht den unschätzbaren Wert der Zusammenarbeit von Praxis und Forschung und belegt die bedeutungsvollen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung von Frauen.

Rainhild Schäfers und Björn Misselwitz zeigen mit ihrem Vortrag eindrücklich auf, dass geburtshilfliche Interventionen im Zusammenhang stehen mit systemimmanenten Faktoren wie der Größe einer Klinik oder der Tageszeit. Auch Nina Knape und Friederike zu Sayn-Wittgenstein setzen sich in ihrem Beitrag mit Interventionen auseinander. Durch Sekundärdatenanalyse fokussieren sie den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung sowie Betreuungsdichte von Hebammen und der Inanspruchnahme von Analgesie- und Anästhesieverfahren. Sie resümieren in ihrem Beitrag, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung und der Betreuungsdichte von Hebammen und der Inanspruchnahme von Analgesien und Anästhesien gibt. Annekatrin Skeide beschreibt in ihrem Beitrag die Ergebnisse einer ethnographischen Untersuchung über die Arten der Körperentstehung bei Hausgeburten durch sozio-materielle Hausgeburtspraktiken. Ihre Erkenntnisse beruhen auf der Methode der teilnehmenden Beobachtung und leitfadengestützten Interviews. Fabienne Pradella et al. beschäftigen sich in ihrer Präsentation mit dem Ramadan-Verhalten schwangerer Muslimas in Deutschland. Ein Thema von großer Bedeutung durch die wachsende Anzahl muslimischer Bürgerinnen in Deutschland, dem hier bisher kaum Beachtung geschenkt wurde. Insbesondere wird dargestellt, wie sich schwangere Muslimas über Ramadan in der Schwangerschaft informieren und welche Ratschläge sie von medizinischem Fachpersonal erhalten. Die thematische Grundlage der Präsentation von Lucia Ramirez-Montesinos und Soo Downe sind die Raten von Chorioamnionitis bei aktivem versus abwartendem Management nach vorzeitigem Blasensprung. Die Entwicklung und der Aufbau eines Protokolls für ein Pilot-RCT wird in ihrer Präsentation diskutiert. Gertrud Ayerle et al. erörtern in ihrem Vortrag die methodischen Herausforderungen, die bei der Planung der Studie Beat up: Geburt aktiv auftraten: beginnend mit der Konzeption der Intervention, der Beschreibung der Endpunkte, der Randomisierung, der Datenerhebung und nicht zuletzt dem Monitoring des Studienverlaufs. In dem RCT wird der unabhängige Effekt eines alternativ gestalteten Gebärraums auf maternale und neonatale Outcomes einer Einlingsschwangerschaft in Schädellage am Termin untersucht. Die Studienlaufzeit beträgt 3 Jahre. Probandinnensicherheit und Datenqualität wurden auf höchstem Standard unter Berücksichtigung der ICH-Good Clinical Practice E6 Guideline entwickelt.

Es ist uns auch 2018 gelungen, Ihnen ein hochwertiges und interessantes Programm für die 4. Internationale Fachtagung bieten zu können. Wir bedanken uns bei allen Vortragenden, Studierenden, Praktiker/-innen und insbesondere auch bei den Probanden/-innen, die sich an Studien beteiligt haben, und es somit möglich gemacht haben, Ihnen diese Beiträge zu präsentieren. Das zunehmende Interesse sowohl der in Deutschland ansässigen Forscher/-innen, Studierenden und Praktiker/-innen, aber auch der gleichen Personengruppen aus dem Ausland, erfüllt uns mit Stolz. Es zeigt aber auch, dass die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. mit ihrem Anliegen die Forschung in Deutschland und auf internationaler Ebene zum Wohle von Frauen und ihren Familien im gesamten Erlebnisbogen von Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit voranzubringen, von großer Bedeutung sind.

Abschließend bedanken wir uns ganz besonders bei unserem Organisationsteam Annika Bode, Sonja Lindic und Joschua Heil für die gelungene Organisation der Tagung in den vergangenen Monaten und Wochen sowie auch die Organisation der Tagung vor Ort. Ein besonderer Dank geht auch an die werdenden Hebammen und Studierenden der Mainzer Hebammenschule. Die komplexe und aufwendige Organisation dieser Fachtagung wäre ohne diese wunderbare – und ausnahmslos ehrenamtliche – Unterstützung nicht machbar gewesen. HERZLICHEN DANK!

Im Namen des Vorstandes danke ich für alle guten Wünsche und die Unterstützung zur Organisation und Gestaltung der 4. Internationalen Fachtagung der DGHWi und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des Tagungsbandes.

Für den Vorstand
Monika Greening

Grußworte 1-5

Sabine Bätzing-Lichtenthäler
#1

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hebammen leisten eine unverzichtbare Arbeit für einen guten Start ins Leben. In seiner Einzigartigkeit bringt jedes Kind neue Herausforderungen in den Alltag der Eltern. Während der Schwangerschaft, bei der Geburt und in der Zeit danach sind Hebammen oft die wichtigsten Ansprechpersonen. Sehr gerne nehme ich den Fachtag zum Anlass, meine hohe Anerkennung und besondere Wertschätzung für die von Ihnen geleistete Arbeit zum Ausdruck zu bringen.

Die Rahmenbedingungen der Berufsausübung von Hebammen haben sich verändert. Trotz der steigenden Haftpflichtprämien, hat sich Einiges zum Positiven verändert. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Landesregierung mit dem rheinland-pfälzischen Hebammenverband fokussiert weiterhin, ob diese gute Entwicklung Bestand hat und nachhaltig ist. Der Anfang 2016 gebildete Runde Tisch "Geburtshilfe", dem neben Vertreterinnen der Hebammen auch weitere Akteure und Verbände angehören, hat das Ziel, die fachliche Expertise der Partnerinnen und Partner bei der weiteren Sicherung der flächendeckenden und qualitativ hochwertigen geburtshilflichen Versorgung in Rheinland-Pfalz umfassend und vorausschauend einzubeziehen. Besondere Relevanz haben dabei die Themen Fachkräftesituation, Haftpflichtprämien für Hebammen, Zahl und lokale Verortung der Geburtshilfen der Krankenhäuser, Kaiserschnittrate, Hebammen-Kreiß-Säle, Qualitätskriterien in der Geburtshilfe sowie der Blick auf die Runden Tische anderer Bundesländer.

Die Zahl der Hebammen in Rheinland-Pfalz lässt nach wie vor keinen rückläufigen Trend erkennen und auch die Zahl der Hebammen je 100.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren steigt bei aktuell ebenfalls ansteigender Geburtenrate kontinuierlich. Das Land Rheinland-Pfalz verfügt mit 35 Geburtshilfen und ihrer sehr guten personellen und sächlichen Ausstattung nach wie vor über eine qualitativ hochwertige flächendeckende geburtshilfliche Versorgung; allein neun dieser Geburtshilfen sind Perinatalzentren Level 1 und entsprechen damit dem höchsten Stand der geburtshilflichen Versorgung.

Die Landesregierung ist den Hebammen auch in Zukunft eine verlässliche Ansprechpartnerin für ihre Anliegen und wird sich weiterhin für solidarische Lösungen einsetzen. Allen in der Geburtshilfe und in der hebammenwissenschaftlichen Forschung Tätigen danke ich für die verantwortungsvolle Arbeit und wünsche den Teilnehmenden der Fachtagung viele gute Begegnungen und eine erkenntnisreiche Zeit.

Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz

 

Rektor Prof. i.K. Dr. theol. Martin Klose
#2

Sehr geehrte, liebe Hebammen, sehr geehrte,
liebe Forscherinnen und Forscher im Hebammenwesen,
sehr geehrte, liebe werdende Hebammen,

von ganzem Herzen begrüße Sie alle zur 4. Internationalen Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft in der Katholischen Hochschule Mainz und heiße Sie hier bei uns sehr herzlich willkommen.

Seit dem Jahr 2011 studieren Hebammen in unserem Fachbereich Gesundheit und Pflege und bereichern auf ihre Weise das akademische Leben nicht nur des Fachbereichs, sondern der ganzen Hochschule.

Deshalb ist es mir und der gesamten Hochschule eine besondere Freude, dass die Dekanin des Fachbereichs Gesundheit und Pflege, Frau Prof.in Dr. Monika Greening, nun die 4. Fachtagung, die mit dem 10-jährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft zusammenfällt, hierher nach Mainz an unsere Hochschule geholt hat. Wir fühlen uns geehrt und sagen Danke!

Das vielfältige Programm der Tagung spiegelt die ganze Breite der Themen wieder, mit denen sich Hebammen in Wissenschaft und Praxis auseinanderzusetzen haben. Denn rund um die Gesundheit von Frauen, Kindern und Familien richten Sie Ihren Blick nicht nur auf geburtshilfliche Fragen im engeren Sinne, sondern betrachten immer auch gesamtgesellschaftlich relevante Themen.

Vom Standpunkt meiner eigenen wissenschaftlichen Disziplin, der theologischen Ethik, fallen mir in Ihrem Tagungsprogramm die zahlreichen Beiträge zu bioethischen Fragen ins Auge – und ich bin gleichermaßen froh wie dankbar, dass diese Themen zur Sprache kommen. Die ethischen Grundsätze der Gerechtigkeit, des Respekts vor dem Recht auf Selbstbestimmung, der Fürsorge, des Abwendens von Schaden und damit all die Fragen, die die sog. Prinzipienethik aufwirft, durchziehen verschiedene Beiträge Ihrer Tagung wie ein roter Faden.

So beschäftigen sich allein drei Vorträge am heutigen Tag mit der Frage, wie Geburten durch "Fallzahlen", "Arbeitsbelastung und Betreuungsdichte" oder die "Geburtsumgebung" beeinflusst werden. Man braucht nicht allzu lang, um die hier zugrunde liegende Problematik zu identifizieren, geht es doch darum, ob eine Gesundheitsversorgung mehr von ethischen oder aber ökonomischen Parametern bestimmt wird. Mehrere wissenschaftliche Poster greifen eine andere ethische Kernfrage auf, wie nämlich die Selbstbestimmung und Partizipation von Schwangeren in verschiedenen Situationen respektiert, ermöglicht und gewahrt werden kann.

Als Rektor dieser Hochschule ist für mich überdies die Auseinandersetzung Ihres Berufsstandes mit dem Übergang der Hebammenausbildung in den tertiären Bereich von hoher Relevanz. Nicht weniger relevant sind die Fragen von Bildung und Kompetenzentwicklung wie sie sich in zahlreichen Beiträgen im Programm wiederfinden, gleichgültig ob es um konkrete Inhalte der wissenschaftlichen Lehre oder strukturelle Fragen geht.

Insgesamt zeigt die inhaltliche und methodologische Vielfalt Ihres Tagungsprogramms, dass die Hebammen im Bereich der Wissenschaft bereits viel erreicht haben – so viel, dass Sie wirklich stolz darauf sein können.
Abschließend bleibt mir noch dreierlei: ein Dank, eine Gratulation, ein Wunsch.

Als Hausherr und Gastgeber danke ich allen sehr herzlich, die an der Vorbereitung und der Durchführung dieser Tagung mitgewirkt haben bzw. mitwirken – insbesondere gilt dieser Dank meiner Kollegin Greening, Dir, liebe Monika.

Der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft gratuliere ich von ganzem Herzen zu ihrem 10-jährigen Bestehen und kann nur sagen: Machen Sie weiter so.

Ihnen allen wünsche ich einen anregenden und Erkenntnis gesättigten Tag.

Rektor Prof. i.K. Dr. theol. Martin Klose
Katholische Hochschule Mainz

 

Ulrike Geppert-Orthofer
#3

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Forscherinnen und Forscher,
liebe werdende Hebammen,

die internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft ist eine feste Größe im Jahresplan geburtshilflich tätiger und forschender Frauen und Männer geworden. Bereits zum vierten Mal treffen sich Praktikerinnen und Forscherinnen zu einem wissenschaftlichen Austausch. Mit neuen Inspirationen und Motivation kehren sie an ihren vertrauten Wirkungskreis zurück. So baut die internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Eine Brücke, über die zu gehen bei uns noch sehr mühsam ist und ein Weg, der lange dauert. Deswegen freue ich mich sehr auf den Vortrag von Cecily Begley über das Zusammenwirken von Wissenschaft und Berufserfahrung zur Verbesserung der Betreuung von Mutter und Kind.

Uns allen wünsche ich einen langen Atem auf diesem Weg. Ich bin der Überzeugung, dass es uns im Dreiklang Wissenschaft – Praxis – Berufspolitik gelingen kann, die geburtshilfliche Situation und somit auch die Arbeitsbedingungen der Hebammen proaktiv zu gestalten. Dazu leistet diese 4. Internationale Fachtagung unter dem Motto "Akademisiertes Hebammenwesen – Praxis und Wissenschaft" einen guten Beitrag. Ein weiterer Baustein ist ein enger Austausch zwischen Fachgesellschaft und Berufsverband. Als Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands e.V. freue ich mich sehr darauf, diesen Austausch zu intensivieren.

Im Namen des Deutschen Hebammenverbands wünsche ich der DGHWi viel Erfolg als wissenschaftliche Fachgesellschaft für das Hebammenwesen und ein gutes Gelingen für die 4. Internationale Fachtagung mit vielen fruchtbaren und fachlichen Diskussionen mit wertvollen neuen Erkenntnissen.

Herzliche kollegiale Grüße

Ihre Ulrike Geppert-Orthofer
Präsidentin des DHV e.V.

 

Ursula Jahn-Zöhrens
#4

Liebe Kolleginnen und Werdende Hebammen,

sehr freue ich mich, dass ich als Vorsitzende der Hebammengemeinschaftshilfe (HGH) e.V. ein paar Worte an Sie richten darf. Die Forschung, und damit auch die Akademisierung ist ein Schwerpunkt der HGH seit Jahren und so ist diese Tagung ein weiterer Mosaikstein für uns alle.

Die Akademisierung im Hebammenwesen schreitet schnell voran, bis 2020 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Damit wird in Deutschland endlich zu den Standards der Ausbildungsbedingungen unserer Nachbarländer aufgeschlossen - eine Forderung, die seitens des Berufstands schon lange erhoben wurde.

"Hebamme sein" heißt für Mütter, Kinder und deren Familien Verantwortung zu übernehmen, heißt Physiologie von Pathologie zu unterscheiden, heißt beobachtende Begleitung aus dem Hintergrund einerseits und schnelles Handeln andererseits.

Die Hebammenkunst gilt als medizinisches Handwerk mit hohem Praxisbezug, Empathie wird von uns erwartet und ein enger Bezug zum Körper. Verlieren Hebammen diese Fähigkeiten, wenn sie in Hochschulen studieren, statt an Kliniken mit angeschlossenen Schulen unterrichtet zu werden? Bringt die Wissenschaft "verkopfte" Kolleginnen hervor, die nicht mehr mit ihren 7 Sinnen vertraut sind? Solche Sorgen werden geäußert, wenn es ums Hebammenstudium geht. Ich sehe das genau andersherum: da Hebammen so viel Verantwortung tragen, brauchen sie viel Wissen ("um wenig zu tun") und müssen ihre Erfahrungen fundiert weiter geben, damit sie in der Welt der Naturwissenschaften ihren Platz behaupten. Und dafür brauchen wir die Akademisierung. Praxis und Forschung zum Wohle der begleitenden Frauen zu verknüpfen, muss unser stetes Bestreben sein, wie auch im Titel zum Vortrag von Prof. Begley zu lesen ist.

Wie Forschung die Praxis stützt, erfahren wir am heutigen Tag im Rahmen dieser Veranstaltung aus berufenem Munde: Vorträge und Posterpräsentationen geben uns einen Einblick in wissenschaftliche Arbeiten zur Stärkung unseres Berufs. Forscherinnen ermutigen uns, geben ihr Wissen weiter und Praxis trifft auf Theorie zum gemeinsamen Diskurs.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Tag der Ihren Wissensdurst stillt, gute Gespräche und Diskussionen rund um die Vorträge und bedanke mich sehr beim Vorstand der DGHWi und allen Verantwortlichen für das sehr interessante und vielfältige Programm.

Ursula Jahn-Zöhrens
Vorsitzende der Hebammengemeinschaftshilfe
im Januar 2018

 

Dr. Gertrud M. Ayerle
Elke Mattern M.Sc.
#5

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit langem haben nicht nur die Mitglieder des Vorstands und die Geschäftsstelle der DGHWi für die 4. Internationale Fachtagung geplant. Auch viele Mitglieder der Fachgesellschaft und zwei Masterstudierende der Katholischen Hochschule Mainz haben sich mit großem Engagement der Planung und Organisation der Fachtagung gewidmet.

Der "Call for Abstracts" wurde von Frau Professorin Lea Beckmann durchgeführt; sie wurde durch zahlreiche Kolleginnen in der anonymen Begutachtung der eingereichten Abstracts unterstützt (Peer-Review-Verfahren). Diese werden namentlich unter der Rubrik "Review-Prozess" aufgeführt. Frau Annika Bode M.A. und die Masterstudentin Sonja Lindic B.Sc. bildeten das Organisationsteam, das die Abstracts und Viten der Autor/innen entgegennahm, und die Korrespondenz mit ihnen bestritt. Sie unterstützten den Vorstand in der bundesweiten und internationalen Bekanntmachung und Bewerbung der Fachtagung. Sie regelten alle vertraglichen Dinge, kümmerten sich um das Anmelde-Verfahren der Teilnehmer/innen und zusammen mit Joshua Heil um die Planung und Organisation der Fachtagung vor Ort. Annika Bode M.A. hielt den Kontakt zu Frau Sabine Winkler in der Geschäftsstelle der DGHWi und zum Vorstand.

Die Redaktion war für die Konzeption und das Layout dieses Tagungsbandes, dem Supplement 01/2018 der Zeitschrift für Hebammenwissenschaft, verantwortlich. Für die 4. Internationale Fachtagung wurden über 50 Abstracts eingereicht. Wir sind dankbar für das rege, auch internationale Interesse von Seiten der Fachöffentlichkeit! Wir freuen uns, dass die Fachtagung voraussichtlich von ca. 100 Teilnehmer/innen besucht werden wird. Die angemeldeten Personen kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Australien, Irland, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. In diesem Supplement der Zeitschrift für Hebammenwissenschaft (Journal of Midwifery Science) werden der Abstract des Hauptvortrags (keynote) sowie die Abstracts der Vorträge und Poster zweifach dokumentiert:

  1. in einer Printausgabe, welche auch als pdf-Datei über die Website der DGHWi e. V. zur Verfügung steht; der gedruckte Tagungsband kann auch – wie bisher – über die Geschäftsstelle bestellt werden;
  2. im GMS online-Portal "German Medical Science", wo die Abstracts online dauerhaft verfügbar und über http://www.egms.de/de/meetings/dghwi2018/ kostenfrei abrufbar sind. Dort sind auch in vielen Fällen die fertig gestellten Poster (je Abstract) als pdf-Datei verlinkt und abrufbar.

Das Portal "German Medical Science" ist das interdisziplinäre Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Es wurde in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) aufgebaut und bietet einen kostenlosen Zugang zu hochrangigen und qualitätsgeprüften medizinischen und hebammenrelevanten Forschungs- und Fachartikeln, Abstracts und Stellungnahmen.

Jeder einzelne Abstract ist sowohl in der Print- als auch Online-Version mit einer bibliographischen Beschreibung bzw. Zitation am Ende versehen. Die Zitationen der online-Publikation weisen eine "DOI-Adresse" auf. Diese Abkürzung steht für "Digital Object Identifier", der einen Text eindeutig identifiziert und im Internet lokalisiert. Dieser "DOI" kann in die Suchmaske von http://www.doi.org/ oder einem gewöhnlichen Browser eingegeben und somit der Abstract auf direktem Wege gefunden werden. Da die Abstracts – unabhängig von Webseiten, die sich ändern können – individuell gespeichert werden, stellt dies einen bedeutenden Vorteil auch für die Autor/innen dar: ihre Abstracts sind mit der dauerhaften Dokumentenkennung zeitlich unbegrenzt auffindbar.

Wir wünschen Ihnen in Mainz eine anregende 4. Internationale Fachtagung der DGHWi!

Dr. Gertrud M. Ayerle und Elke Mattern M.Sc.
Redaktion

Keynote

Verschmelzung von Praxis und Wissenschaft zur Verbesserung der Geburtshilfe

Cecily Begley
Vorsitzende Nursing und Midwifery, Trinity College Dublin, Irland
Gastprofessorin an der Universität von Göteborg, Schweden

Vita

Prof. Cecily Begley, Vorsitzende Nursing und Midwifery, Trinity College Dublin, Irland.
Prof. Cecily Begley, eine examinierte Hebamme, hat viele Forschungsteams zum erfolgreichen Abschluss geführt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Förderung der Normalität der Geburtshilfe und die Ermutigung zu einer frauen-zentrierten Geburtshilfe. Sie hat über 160
Peer-Review-Artikel veröffentlicht und ist Gastprofessorin an der Universität Göteborg, Schweden.
Prof. Begley koordiniert (zusammen mit Dr. Deirdre Daly) die MAMMI-Studie (Müttergesundheit und mütterliche Morbidität in Irland), eine nationale Studie zur Morbidität von 3.000 Erstgebärenden in der Schwangerschaft und bis zu einem Jahr nach der Entbindung. Sie leitet auch die REDUCE-Studie, eine Pilot- und Machbarkeitsstudie zur Reduzierung unnötiger Kaiserschnitte in Irland.

Übersetzung

Nina Peterwerth (M.Sc. Gesundheits- und Pflegewissenschaften)

Review-Prozess für die Beiträge zur 4. Internationalen Fachtagung

In der Vorbereitungsphase für die 4. internationale Fachtagung der DGHWi wurden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gesucht, die nach dem Abschluss des "Call for Abstracts" die eingereichten Arbeiten bewerten können. Zu diesem Zweck wurden die promovierten oder in Promotion befindlichen 44 Mitglieder der DGHWi angeschrieben und gebeten, am Reviewprozess mitzuwirken. Unser Dank geht an die 24 Mitglieder, die mit ihrer Bereitschaft zum Gelingen der Fachtagung beigetragen haben:

  • Dr. Gertrud M. Ayerle
  • Prof. Dr. Nicola Bauer
  • Prof. Dr. Lea Beckmann
  • Prof. Dr. Annette Bernloehr
  • Karin Brendel-Hof M.Sc.
  • Dr. Ines Brock
  • Prof. Dr. Claudia Hellmers
  • Dr. Tina Jung
  • Prof. Dr. Cornelia Kahl
  • Prof. Dr. Nina Knape
  • Prof. Dr. Ute Lange
  • Dr. Christine Loytved
  • Elke Mattern M.Sc.
  • Michaela Michel-Schuldt M.Sc.
  • Dipl. Pfl.-Päd. Karin Niessen
  • Prof. Dr. Jessica Pehlke-Milde
  • Mirjam Peters M.Sc.
  • Beate Ramsayer    PhD
  • Prof. Dr. Rainhild Schäfers
  • Dipl. Päd. Martina Schüter-Cruse
  • Dr. Marion Schuman
  • Dipl. Pfl.-Päd. Susanne Simon
  • Prof. Dr. Dorothea Tegethoff
  • Dipl. Pfl.-Päd. Theresia Werner-Bierwisch

Der Call for Abstracts für die 4. Internationale Fachtagung: Akademisiertes Hebammenwesen – Praxis und Wissenschaft endete nach zweimaliger Verlängerung am 31.10.2017.

Das Einreichen der Abstracts erfolgte über zwei am PC ausfüllbare Formulare zur Sicherstellung des verblindeten Reviewprozesses. Der Abstract mit max. 3.500 Zeichen (plus/minus 10%) incl. Leerzeichen wurde von den Autor/innen über eine anonymisierte Datei in Englisch und Deutsch oder nur in Englisch eingereicht.

Die empfohlene Gliederung des Abstracts lehnte sich an den international üblichen Standards an und umfasste: Hintergrund, Ziel/Fragestellung, Methodik, Ergebnisse, Relevanz und Empfehlungen/ Schlussfolgerung. Auch die Berücksichtigung ethischer Kriterien sollte angegeben werden.

Für die Reviewerinnen machten die Autor/innen zudem Angaben, in welchem Rahmen die Arbeit durchgeführt und wie sie finanziert wurde. Als Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben: Bachelorarbeit, Masterarbeit, Dissertation oder Sonstiges sowie drittmittelfinanzierte Studie/drittmittelfinanziertes Projekt oder eigenfinanzierte Studie/eigenfinanziertes Projekt.

Über die Homepage waren allen Autor/innen die Kriterien zur Begutachtung der Abstracts zugänglich. Die Entgegennahme der Abstracts und die Weiterleitung der anonymisierten Datei an zwei Reviewer/innen übernahm das Organisationsteam der Fachtagung.
Zur Bewertung eines Abstract war den Reviewerinnen neben dem anonymisierten Abstract bekannt, in welchem Rahmen die beschriebene Arbeit durchgeführt wurde und ob das Abstract für einen Vortrag oder ein Poster eingereicht wurde. Bei der Bewertung gaben auch die Reviewerinnen eine Empfehlung, ob die Arbeit auf der Fachtagung als Vortrag oder Poster präsentiert werden sollte.

Die folgenden fünf Kriterien zur Begutachtung des Abstracts wurden durch Punktvergabe bewertet. (1 = niedrigste Bewertung; 6 = beste Bewertung):

  1. Ist die Begründung der Studie/des Projektes deutlich?
  2. Ist das methodische Vorgehen ausreichend beschrieben?
  3. Sind zentrale Ergebnisse/Erkenntnisse im Abstract dargestellt, bzw. wird darauf hingewiesen, dass zentrale Ergebnisse/Erkenntnisse dargestellt werden?
  4. Wird die Präsentation neue Erkenntnisse zu bereits bestehendem Wissen auf diesem Gebiet beitragen?
  5. Werden Empfehlungen für die Berufspraxis genannt?

Es wurden mehr als 50 Arbeiten eingereicht. Damit waren es erheblich mehr als in den Vorjahren. Diese hoch erfreuliche Zunahme ermöglichte eine differenzierte Einordnung im Programm entsprechend der Wünsche der Autor/innen und der Beurteilung und Empfehlung der Reviewerinnen (Poster oder Vortrag). Die endgültige Entscheidung über die Annahme der Arbeiten wurde durch den Vorstand der DGHWi im Konsens getroffen.

6 Arbeiten wurden für einen Vortrag und 24 Poster wurden zur Präsentation mit Begehung angenommen. Weitere Arbeiten wurden angenommen mit der Möglichkeit, sie während der Fachtagung als Poster ohne mündliche Präsentation auszustellen. Weitere 5 Poster wurden abgelehnt.

Aufgrund der vielen Anmerkungen und Änderungsvorschläge der Reviewerinnen, die sie im Rahmen ihres Reviews zu diesem Bewertungsverfahren abgaben, wird der Vorstand der DGHWi die Review-Kriterien für die nächste internationale Fachtagung überarbeiten.