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4. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

16.02.2018, Mainz

Verschmelzung von Praxis und Wissenschaft zur Verbesserung der Geburtshilfe

Meeting Abstract

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  • corresponding author Cecily Begley - Trinity College, Chair of Nursing and Midwifery, Dublin, Ireland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 4. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Mainz, 16.-16.02.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dghwiK1

doi: 10.3205/18dghwi47, urn:nbn:de:0183-18dghwi470

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2018/18dghwi47.shtml

Veröffentlicht: 13. Februar 2018

© 2018 Begley.
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Gliederung

Text

Klinische Hebammen sind Expert/-innen in der Versorgung, und akademische Hebammen sind Expert/-innen in der Forschung. Die beste Forschung wird geleistet, wenn Klinikerinnen und Forscherinnen bei der Planung, Durchführung und Verbreitung praktischer Forschung auf der Grundlage dessen, was Frauen wollen, zusammenarbeiten. Im Jahr 2006 wurde in Irland ein primärqualifizierender Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft eingeführt, und von allen Studierenden und Mitarbeitern wurde erwartet, dass sie in der Lage sind, Forschungsergebnisse zu lesen, zu verstehen und zu nutzen, um sicherzustellen, dass die Versorgung evidenzbasiert ist.

Um sie darauf vorzubereiten, mussten alle neu ernannten Dozentinnen ihre Forschungskompetenzen auf Doktorniveau erweitern. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wurde ein strategischer Plan aufgestellt, der dazu führte, dass 80% der Akademikerinnen auf Doktorniveau voranschritten. Neu graduierte Studentinnen erhalten ebenfalls die Möglichkeit, im Rahmen eines Master-Studiums weiter zu studieren, so dass sie Forschungsfähigkeiten erlernen.

Die nächste Herausforderung besteht darin, die gemeinsame Forschung zwischen Frauen, Klinikerinnen und Forscherinnen zu fördern. Ideen für die Forschung können aus Fokusgruppen mit Frauen gewonnen werden, die schließlich die Expertinnen sind, welche Betreuung sie wünschen. Die Forschung kann die Form annehmen, dass Forscherinnen die Klinikerinnen darin unterstützen, ihre Praxis zu überprüfen, bei der Datenanalyse zu helfen und eine Publikation für eine Veröffentlichung zu schreiben. Andere Beispiele sind: Klinikerinnen, die in der Praxis herausragende Expertisen entwickelt haben, werden von Forscherinnen interviewt, welche die Aussagen analysieren, um herauszufinden, welche Aspekte der Versorgung am wichtigsten sind. Oder Klinikerinnen und Forscherinnen, welche eine retrospektive Studie zur Routinedatenanalyse einer Krankenhausdatenbank leiten.

Vier interessante und nützliche Studien werden als Beispiele vorgestellt. Die erste ist eine retrospektive Studie, die Episiotomieraten untersuchte und zeigte, dass die Raten bei sehr geringem Aufwand im Rahmen einer Weiterbildung reduziert wurden. Die zweite untersucht das Thema des Dammschutzes zum Erhalt eines intakten Perineums und präsentiert Daten aus einer Interviewstudie von 21 Hebammenexpertinnen, deren durchschnittliche Episiotomierate für Erstgebärende 3,9%, bei einer Rate an höhergradigen Dammrissen von weniger als 1,1%, betrug. Das dritte Beispiel ist ähnlich und präsentiert Daten aus einer Interviewstudie von 28 Hebammenexpertinnen, die zeigen, wie eine physiologische Nachgeburtsphase korrekt zu leiten ist, was zu niedrigen Raten schwerer postpartaler Blutungen ohne routinemäßige Verwendung von Wehenmitteln führt. Zuletzt werden Möglichkeiten zur Evaluierung der Praxis erläutert, die nützlich sind, um zu zeigen, ob Veränderungen bei den Diensten oder bei der Art der Versorgung wirksam waren.

Die verwendeten Methoden sind alle einfach zu erlernen, einfach durchzuführen und dienen als Vorlage für Klinikerinnen, die sich in die Forschung einbringen möchten, aber nicht sicher sind, wie sie dies tun sollen. Auf diese Weise können durch die Nutzung der Ideen von Frauen Forschungsthemen priorisiert werden und anschließend das Forscherinnenwissen und das klinische Fachwissen zusammengeführt werden, um nützliche, praxisorientierte Forschung durchzuführen, um so Geburtshilfe auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu verbessern.