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Hintergrund: Stillen ist die ideale, natürlichste und optimalste Ernährung für Säuglinge. Bis zu einem Alter von sechs Monaten wird das Stillen als ausschließliche Ernährungsform weltweit empfohlen [1], [2]. Aktuell werden durchschnittlich 13% aller Säuglinge in 21 Ländern der Europäischen Region, im ersten halben Jahr ausschließlich muttermilchernährt [2]. In Deutschland existiert kein flächendeckendes Stillmonitoring, sodass keine verlässlichen Aussagen zu aktuellen Stilldaten getroffen werden kann. Anhand der neusten Daten von 2012 kann eine Rate von 82,1% anfänglich gestillten Kindern in Deutschland berichtet werden [3]. Bereits in der ersten Lebenswoche fällt diese Zahl jedoch rapide ab [4]. Im Jahre 1992 wurde die „Babyfriendly Hospital Initiative“ in Deutschland als „WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“ bekannt und sollte dazu beitragen das Stillen zu fördern [5]. Bis heute steht dieses Qualitätssiegel für die Umsetzung der B.E.St.®-Kriterien in zertifizierten Kliniken. B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen [5]. Die Datenlage zum Stillen ist lückenhaft. Aufgrund von Stichprobengröße oder Erhebungssetting sind die Daten häufig wenig repräsentativ. Bezogen auf die Evaluation von babyfreundlichen Kliniken und deren Effekt auf das Stillverhalten existieren aus Deutschland fast keine Informationen. Lediglich eine Studie hat sich 2002 mit einer babyfreundlichen Klinik in Hamburg beschäftigt.

Ziel/Fragestellung: Das Primärziel der klinischen Prüfung besteht darin, die Effekte der besonderen Maßnahmen babyfreundlich zertifizierter Krankenhäuser im Vergleich zu nicht zertifizierten Kliniken zu untersuchen. Im Speziellen sollen die Auswirkungen auf die Stillrate und die Mutter-Kind-Bindung drei Monate postpartal untersucht werden. Insbesondere eine Förderung des Stillens wird sich durch die Basti-Studie erhofft.

Methodik: Die Erhebung wird in zwei vergleichbaren Kliniken (aus NRW, Versorgungslevel 1 oder 2, ca. 1300 Geburten/Jahr) parallel durchgeführt. Davon ist eine als babyfreundlich zertifiziert. Im Kreißsaal, auf der Wochenbettstation und bei Anmeldesprechstunden werden den Schwangeren (>24. SSW) und Müttern sowohl Studieninformation und Einverständniserklärung ausgehändigt. Drei Monate nach der Geburt werden die Frauen dann telefonisch zum Stillen mit Hilfe eines explorativ erstellten Fragebogens interviewt. Die Erhebung wird ausnahmslos von ausgebildeten und thematisch fachkundigen Hebammen (B.Sc.) und/oder Psychologinnen (B.Sc.) durchgeführt, um einen korrekten Umgang mit den sensiblen Themen gewährleisten zu können.

Ergebnisse: Da erste Ergebnisse bisher noch nicht vorliegen werden im Folgenden erwartete Ergebnisse beschrieben. Es wird erwartet, dass der Anteil von Müttern, die in einer als babyfreundlich zertifizierten Klinik geboren haben eine höhere initiale Stillrate aufweist. Außerdem stillen drei Monate postpartal Frauen, die in einer babyfreundlichen Klinik geboren haben zu einem höheren Prozentsatz als Frauen, die in einer nicht-zertifizierten Klinik ihr Kind zur Welt brachten. Frauen, die im Wochenbett zu Hause durch eine Hebamme betreut wurden stillen nach drei Monaten zu einem höheren Anteil.

Relevanz: Durch die lückenhafte Datenlage in Deutschland in Bezug auf den Effekt babyfreundlicher Maßnahmen ist die Studie von hoher Relevanz. Eventuell kann so ein flächendeckendes Stillmonitoring in Deutschland etabliert werden.

Schlussfolgerung: Im September 2017 startet die BaSti-Studie mit der Rekrutierung an beiden teilnehmenden Kliniken. Erste Ergebnisse werden im Februar 2018 erwartet.

Ethik und Interessenkonflikt: Die Forschungsarbeit wurde einer Ethikkommission vorgelegt. Sie wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegt kein Interessenkonflikt vor.