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4. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

16.02.2018, Mainz

Methodisches Vorgehen zur Entwicklung eines Instrumentes für die Erfassung mütterlicher Gesundheit

Meeting Abstract

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  • corresponding author Annika Bode - Hochschule Osnabrück, Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe), Osnabrück, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe), Witten, Deutschland
  • Lena Dorin - BAGSO Bundesarbeitsgemeinschaft Senioren Organisationen e.V., Bonn, Deutschland
  • Sabine Metzing - Universität Witten/Herdecke, Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe), Witten, Deutschland
  • Claudia Hellmers - Universität Witten/Herdecke, Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe), Witten, Deutschland; Hochschule Osnabrück, Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe), Osnabrück, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 4. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi). Mainz, 16.-16.02.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dghwiP04

doi: 10.3205/18dghwi10, urn:nbn:de:0183-18dghwi108

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2018/18dghwi10.shtml

Veröffentlicht: 13. Februar 2018

© 2018 Bode et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Das Thema „Frauengesundheit“ im Kontext der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben in den unterschiedlichen Phasen der Berufsbiografie ist bisher kaum untersucht. So konnten u.a. die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf das Gesundheitsempfinden von berufstätigen und nicht berufstätigen Müttern, z.B. vor dem Hintergrund von Empowerment und Resilienz, nicht abschließend geklärt werden [1]. Aus diesem Grund verspricht eine Analyse der Einflussfaktoren auf die Gesundheit von Frauen mit Kindern auf Basis des Anforderungs-Ressourcen-Modells von Becker et al. die aufgezeigte Lücke in der Gesundheitsforschung zu füllen [2]. Das Modell geht davon aus, dass es einerseits interne und externe Anforderungen gibt, die auf das Individuum einwirken, und andererseits diese Person über interne und externe Ressourcen verfügt [1]. Im Zusammenspiel dieser beiden Ansätze entsteht Gesundheit [3].

Ziel: Das Ziel ist die Entwicklung eines Onlinefragebogens für eine quantitative Querschnittsuntersuchung auf Basis validierter Standardinstrumente zur Messung der Gesundheit von Müttern unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Methodik: Zur Konzipierung des Instrumentes wurde in verschiedenen Datenbanken und Testotheken (z.B. Hogrefe) mit den Begriffen „physische Gesundheit“, „psychische Gesundheit“, „Müttergesundheit“, „Frauengesundheit“, „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, „Stress“, „Anforderung“ und „Ressource“ in unterschiedlichen Kombinationen recherchiert. Nach Sichtung der Überschriften und Kurzbeschreibungen der Testverfahren wurden 58 geeignete Instrumente identifiziert. Diese wurden im nächsten Schritt genauer auf ihre Dimensionen und Subskalen untersucht. Außerdem wurde die Validität, Reliabilität und Objektivität der Messverfahren für die Auswahl der Instrumente geprüft.

Ergebnisse: Es wurden acht validierte Standardinstrumente ausgewählt. Zur Abbildung der physischen und psychischen Gesundheit wurden der FEW 16, der SF-1 und der WHOQOL-Bref genutzt. Mit Hilfe des SCI wurden sowohl Stress als auch Copingstrategien erfasst. Zur Messung der psychischen Widerstandsfähigkeit wurde auf die Resilienzskala RS 13 und zur Erfassung des Kohärenzgefühls auf den SOC-L9 zurückgegriffen. Zur Darstellung möglicher Einflussfaktoren aus Beruf und Familie wurden die Fragebogen zur beruflichen (FRQ-B) bzw. partnerschaftlichen Rollenqualität (FRQ-P) einbezogen. Letztendlich wurde für die Befragung ein Fragebogen auf Basis dieser acht themenbezogenen validierten Standardinstrumente entwickelt und um selbst konstruierte Themenblöcke ergänzt (z.B. Demografische Daten, Fragen zum Gesundheitsverhalten und Fragen zur Zeitverwendung).

Relevanz: Das entwickelte Instrument erfüllt vor dem Hintergrund: seiner konzeptionellen Annahmen die methodischen Voraussetzungen zur Erfassung der Gesundheit von Müttern unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Empfehlungen/Schlussfolgerungen: Die Akzeptanz des Instrumentes zeigt sich in 1189 vollständig vorliegenden Datensätzen und einer Beendigungsquote von 42,1%. Die besonderen Qualitäten des Instrumentes liegen darin, dass sich durch die Komplexität unterschiedliche individuelle Lebenslagen der Mütter abbilden lassen.

Ethik und Interessenkonflikt: Die Forschungsarbeit wurde einer Ethikkommission vorgelegt. Sie wurde durch folgende Fremdmittel finanziert: Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen: FKZ: 01KX1113A und FKZ: 01KX1113B). Es liegt kein Interessenkonflikt vor.

Das PDF des für die Tagung eingereichten Posters ist in deutscher Sprache als Anhang 1 [Anh. 1] verfügbar.


Literatur

1.
Richter-Kornweitz A. Gleichheit und Differenz – die Relation zwischen Resilienz, Geschlecht und Gesundheit. In: Zander M, Hrsg. Handbuch Resilienzfoerderung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften; 2011.
2.
Becker P, Schulz P, Schlotz W. Persönlichkeit, chronischer Stress und körperliche Gesundheit. Eine prospektive Studie zur Überprüfung eines systemischen Anforderungs-Ressourcen-Modells. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 2004;12(1):11-23.
3.
Rüesch P, Volken T, Bänziger A, Gügler R. OBSAN Dossier 16: Messinstrumente zu psychischer Gesundheit-Krankheit in der Schweizerischen Gesundheitsbefragung. Neuchâchtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium; 2011. [Zugriff/cited Oct 2017]. Verfügbar unter/available from: http://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/publications/2015/obsan_dossier_16.pdf Externer Link