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Die Stener-Läsion des ulnaren Kollateralbandes. MRT-Diagnostik
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2020 |
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Fragestellung: Die Ruptur des ulnarseitigen Kollateralbandes am Daumengrundgelenk ist häufig. Nicht jede Ruptur erfordert allerdings eine operative Versorgung. Die Sonderform ist die Stener-Läsion, die ohne operative Versorgung zu einer Instabilität und im weiteren Verlauf zur Arthrose im Grundgelenk führen kann. Daher ist in der Diagnostik ein besonderes Augenmerk auf die Detektion dieser Läsion zu legen. Die diagnostischen Modalitäten sind allerdings vielfältig. In dieser retrospektiven Studie wird der Paradigmenwechsel hin zur MRT Diagnostik evaluiert.
Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden sämtliche Patienten erfasst, die bei Ruptur des ulnaren Kollateralbandes operativ versorgt wurden. Da die regelhafte MRT-Diagnostik erst ab 2015 immer durchgeführt wurde und davor mittels Ultraschalldiagnostik die Stener-Läsion detektiert wurde, konnten 2 Gruppen gebildet werden. Verglichen wurden die Korrelation der Ergebnisse der präoperativen Diagnostik mit dem intraoperativ erhobenen Befund.
Ergebnisse: Insgesamt konnten über den oben genannten Zeitraum 107 Patienten in die Analyse aufgenommen werden. Während die Anzahl der insgesamt operierten Patienten nach Einführung der MRT-Diagnostik abnahm, erhöhte sich die Inzidenz der Stener-Läsion in dem operierten Patientenkollektiv deutlich. Während vor der MRT-Diagnostik in nur 30% der Fälle intraoperativ eine Stener-Läsion gefunden wurde, erhöhte sich der Anteil nach der MRT-Diagnostik auf 70%.
Schlussfolgerung: Da die Stener-Läsion eine absolute Operationsindikation darstellt, ist die präoperative Diagnostik zur Detektion von besonderer Bedeutung. In dieser retrospektiven Analyse der Korrelation der präoperativ durchgeführten Diagnostik, mit den intraoperativen Befunden, zeigt sich eine verbesserte Detektion der Stener-Läsion. Dies führt zu einer reduzierten operativen Versorgung ulnarer Kollateralbänder, da nun hauptsächlich nur noch Patienten mit Stener-Läsion operiert werden. Da allerdings nur bei positiver MRT-Diagnostik eine Operation durchgeführt wurde, erlaubt diese Studie keinen Rückschluss auf eventuell falsch negative Befunde in der MRT-Diagnostik. Weitere Studien sind in Bezug darauf erforderlich.