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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Retro-/prospektive Studie eines Verfahrens zur scapholunären (SL-)Band-Plastik

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Nicky Schettler - HELIOS Klinikum Erfurt, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, Erfurt, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh01

doi: 10.3205/20dgh01, urn:nbn:de:0183-20dgh013

Veröffentlicht: 9. Oktober 2020

© 2020 Schettler.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Verletzungen des skapholunären Bandes sind die häufigste Ursache für eine karpale Instabilität und den daraus resultierenden, teils gravierenden funktionellen Einschränkungen und Beschwerden am Handgelenk mit langfristigen Folgeerscheinungen (SLAC-wrist). Wenngleich bei der Diagnostik beim Blick in die aktuelle Literatur am ehesten Einigkeit herrscht, existieren je nach Stadium der Verletzung verschiedene Vorgehens- und Verfahrensweisen in der Behandlung der SL-Bandläsion. Ein einheitliches Vorgehen auf dem Weg zum Goldstandard wäre hier wünschenswert.

Methodik: Die Rekonstruktion des SL-Bandes nach dem All-Dorsal Scapholunate Reconstruction-Verfahren mit 3,5 mm DX SwiveLock SL wurde über einen Zeitraum von 2014 bis 2020 bei insgesamt 16 Patienten mit sowohl frischen SL-Band-Läsionen als auch im SLAC-wrist-Stadium 1–2 angewendet. Die Patienten waren zwischen 24 und 62 Jahren alt und überwiegend männlich (14:2).

Im Rahmen einer retrospektiv/prospektiv angelegten Studie untersuchen wir im Zeitraum vom 01.01.2014 bis 31.12.2021 alle mit o.g. Verfahren versorgten Patienten nach. Dabei werden die Patienten zur Rückkehr in den Arbeitsprozess und ihre Hobbies befragt sowie der DASH-Score bestimmt, das postoperative Bewegungsausmass (NNM), Schmerzempfinden (NRS) und die Handkraft mit dem Handkraftdynamometer untersucht.

Ergebnisse: Alle bis dato untersuchten Patienten geben eine sehr hohe subjektive Zufriedenheit an und zeigen sehr gute objektivierbare Ergebnisse: DASH von 16, Bewegungsausmass (ROM) von 120° und Schmerzempfinden von NRS 3 bei Belastung sowie Handkraft von 47 kg. Vor allem der subjektive Aspekt von Beschwerde- und Schmerzlinderung sowie Funktionsverbesserung zeigt sich hier vordergründig. Arbeitsfähigkeit war nach durchschnittlich 5,5 Monaten hergestellt.

Schlussfolgerung: Die sehr hohe Patientenzufriedenheit und objektivierbare Funktion der mit dem vorgestellten Verfahren zur SL-Bandplastik versorgten Patienten weist auf eine hohe Akzeptanz des Verfahrens hin. Dabei wird auf eine temporäre Transfixation des Carpus und die damit im Verlauf für den Patienten notwendige Materialentfernung mit der Möglichkeit perioperativ auftretender Komplikationen verzichtet. Weitere Untersuchungen in einem größeren Patientenkollektiv sind notwendig, um diese aussichtsreichen Ergebnisse zu optimieren.