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5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V.

03.03. - 05.03.2016, Essen

Soziale Norm, Körperunzufriedenheit und Essproblematik. Eine longitudinale Testung des tripartite influence model of body image and eating disturbance an deutschen Kindern und Jugendlichen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Daniel Vonnahme - Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen, Bielefeld, Deutschland
  • author Sebastian Bamberg - Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen, Bielefeld, Deutschland
  • author Cornelia Thiels - Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen, Bielefeld, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Essen, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgess066

doi: 10.3205/16dgess066, urn:nbn:de:0183-16dgess0665

Veröffentlicht: 18. Februar 2016

© 2016 Vonnahme et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Erstmalig wurde das empirisch bewährte tripartite influence model of body image and eating disturbance longitudinal an weiblichen und männlichen Kindern und Jugendlichen getestet. Es wurde untersucht, inwieweit sich soziokulturelle, normative Einflüsse durch soziale Vergleichs- und Internalisierungsprozesse auf die Körperunzufriedenheit von Schüler/innen auswirken. Darüber hinaus wurden Effekte körperlicher Unzufriedenheit bei Kindern und Jugendlichen auf ihr Essverhalten und ihr Selbstwertgefühl untersucht.

Methoden: Mit einem zeitlichen Abstand von 14 Tagen füllten 324 Schüler/innen im Alter von 10 bis 17 Jahren zweimal die folgenden Fragebögen aus: Drei Subskalen des Eating Disorder Inventory for Children, die revidierte Selbstwertskala nach Rosenberg sowie die Tripartite Influence Scale, die Physical Appearance Comparison Scale und den Social Internalization of Appearance Questionnaire.

Ergebnisse: Während für die Mädchen Peers und Eltern für soziale Vergleichsprozesse wichtig waren, traf das bei den Jungen nur auf die Gleichaltrigen zu. Die Verinnerlichung des westlichen Schönheitsideals konnte bei beiden Geschlechtern vor allem mit dem Anstellen sozialer, attraktivitätsbezogener Vergleiche erklärt werden. Während für die Mädchen Körperunzufriedenheit ein signifikanter Prädiktor für eine restriktive und eine bulimische Symptomatik darstellte, galt dies bei den Jungen für ihr Schlankheitsstreben. Bei beiden Geschlechtern erwiesen sich körperliche Unzufriedenheit und eine bulimische Symptomatik als bedeutsame, signifikante Einflussgrößen für das Selbstwertgefühl.

Insgesamt konnte das Modell mehr Varianz hinsichtlich der latenten Konstrukte bei den weiblichen Teilnehmerinnen erklären.

Schlussfolgerung: Die deutschsprachige Version des Tripartite Influence Models erweist sich als ein nützliches Modell, um die Bedeutung soziokultureller Einflüsse auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Körperunzufriedenheit und von auffälligem bzw. gestörtem Essverhalten bei Kindern und Jugendlichen zu erfassen.