Artikel
Serotonin-assoziierte Metaboliten bei jugendlichen Patientinnen mit Anorexia nervosa
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. Februar 2016 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Vorbefunde deuten an, dass eine nahrungsbedingte reduzierte Verfügbarkeit des Präkursors Tryptophan den Serotoningehalt bei Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN) senkt. Auch noch im gewichtsrehabilitierten Zustand scheinen Veränderungen des serotonergen Systems eine Rolle zu spielen. Über die genauen Mechanismen, wie auch die Metaboliten von Serotonin ist bisher jedoch weniger bekannt. Auch mögliche Zusammenhänge mit komorbiden Symptomen, wie z.B. Depressivität oder Ängstlichkeit, könnten davon betroffen sein.
Methoden: Analysiert wurden Kynurenin, Tryptamin, Tryptophan, sowie Serotonin und weitere endokrine Marker im Urin bei 20 akuten AN Patientinnen (acAN) unmittelbar nach Beginn der stationären Behandlung und nach 14 Wochen. Weiterhin wurden die Serotonin-Metaboliten bei einer Patientin wöchentlich im Verlauf über 14 Wochen untersucht.
Ergebnisse: Es zeigt sich ein signifikanter Anstieg für Tryptophan und die Serotonin-Metaboliten Kynurenin und Tryptamin, jedoch nicht für Serotonin selbst, im Vergleich von Woche 1 zu Woche 14. Die Kinetik einer einzelnen Probandin über 14 Wochen zeigt einen leichten aber kontinuierlichen Anstieg der Metabolite.
Schlussfolgerung: Während eine Normalisierung der Präkursor- und Minormetabolite durch normalisierte Nahrungsaufnahme bereits nach 14 Wochen stationärer Therapie eingesetzt hat, bleibt Serotonin weiterhin niedrig. Veränderte Kinetiken der Auf-und Abbauwege müssen bei der Interpretation dieses Ergebnisses in Betracht gezogen werden.