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5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V.

03.03. - 05.03.2016, Essen

Serotonin-assoziierte Metaboliten bei jugendlichen Patientinnen mit Anorexia nervosa

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Maria Seidel - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Franziska Ritschel - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Susanne Kaiser - Lebensmittelchemie, TU Dresden, Dresden, Deutschland
  • Ilka Boehm - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Stefan Repplinger - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Daniel Geisler - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Joseph A. King - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Fabio Bernardoni - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Thomas Henle - Lebensmittelchemie, TU Dresden, Dresden, Deutschland
  • Veit Roessner - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • corresponding author Stefan Ehrlich - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Essen, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgess058

doi: 10.3205/16dgess058, urn:nbn:de:0183-16dgess0582

Veröffentlicht: 18. Februar 2016

© 2016 Seidel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Vorbefunde deuten an, dass eine nahrungsbedingte reduzierte Verfügbarkeit des Präkursors Tryptophan den Serotoningehalt bei Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN) senkt. Auch noch im gewichtsrehabilitierten Zustand scheinen Veränderungen des serotonergen Systems eine Rolle zu spielen. Über die genauen Mechanismen, wie auch die Metaboliten von Serotonin ist bisher jedoch weniger bekannt. Auch mögliche Zusammenhänge mit komorbiden Symptomen, wie z.B. Depressivität oder Ängstlichkeit, könnten davon betroffen sein.

Methoden: Analysiert wurden Kynurenin, Tryptamin, Tryptophan, sowie Serotonin und weitere endokrine Marker im Urin bei 20 akuten AN Patientinnen (acAN) unmittelbar nach Beginn der stationären Behandlung und nach 14 Wochen. Weiterhin wurden die Serotonin-Metaboliten bei einer Patientin wöchentlich im Verlauf über 14 Wochen untersucht.

Ergebnisse: Es zeigt sich ein signifikanter Anstieg für Tryptophan und die Serotonin-Metaboliten Kynurenin und Tryptamin, jedoch nicht für Serotonin selbst, im Vergleich von Woche 1 zu Woche 14. Die Kinetik einer einzelnen Probandin über 14 Wochen zeigt einen leichten aber kontinuierlichen Anstieg der Metabolite.

Schlussfolgerung: Während eine Normalisierung der Präkursor- und Minormetabolite durch normalisierte Nahrungsaufnahme bereits nach 14 Wochen stationärer Therapie eingesetzt hat, bleibt Serotonin weiterhin niedrig. Veränderte Kinetiken der Auf-und Abbauwege müssen bei der Interpretation dieses Ergebnisses in Betracht gezogen werden.