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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die Laryngopharyngeale pH-Metrie (Restech©) zur Evaluation des extraösophagealen Reflux bei Patienten mit GERD

Meeting Abstract

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  • Henner M. Schmidt - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch103

doi: 10.3205/15dgch103, urn:nbn:de:0183-15dgch1031

Veröffentlicht: 24. April 2015

© 2015 Schmidt.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Evaluation extraösophagealer Refluxsymptome beschränkte sich bislang neben der Anamnese atypischer Symptome wie Husten, Heiserkeit oder Asthma, auf eine Laryngoskopie sowie die 24 Stunden pH-Metrie des proximalen Ösophagus. Die Entwicklung der laryngopharyngealen pH-Metrie (Restech©) ermöglicht nun erstmals eine objektive Messung des extraösophagealen Reflux. Ziel dieser Studie war die Evaluation der laryngopharyngealen pH-Metrie (Restech©) bei der Diagnostik von Patienten mit gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD).

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung aller Patienten, welche zusätzlich zur konventionellen GERD Diagnostik (Anamnese, Gastroskopie, 24 Stunden pH-Metrie, High Resolution Manometrie) eine Restech-Untersuchung zur Evaluation einer GERD mit atypischen Symptomen erhielten. Ein Score, der sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt, wurde zum Vergleich beider Methoden herangezogen.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 26 Patienten, welche alle extraösophageale Symptome wie Husten (54%), Heiserkeit (42%), zervikales Globusgefühl (31%) und Asthma (8%) aufwiesen. Klassische Symptome wie Sodbrennen (58%), Regurgitation (46%), Odynophagie (19%) und retrosternale Schmerzen (19%) bestanden ebenfalls. Extraösophageale Symptome ohne klassische Beschwerden bestanden nur in 2 Patienten (8%). Die 24h-pH-Metrie/Impedanz war bei 18 Patienten (69%) positiv (medianer DeMeester-Score=96 [16-285], Reflux aufrecht/liegend = 100%/17%). Bei 9 Patienten (50%) mit pathologischer 24h-pH-Metrie/Impedanz war die Restech-Untersuchung ebenfalls auffällig (medianer Ryan Score=210 [35-650], Reflux aufrecht/liegend = 88%/12%). Bei 5 von 8 Patienten (71%) mit unauffälliger pH-Metrie war die Restech-Untersuchung pathologisch (medianer DeMeester-Score=12 [10-14], Reflux aufrecht/liegend = 40%/20%, medianer Ryan Score=67 [55-82], Reflux aufrecht/liegend = 100%/40%). Bei einem Patienten, welcher die pH-Metrie-Sonde nicht tolerierte, zeigte die Restech-Untersuchung ein hoch pathologisches Ergebnis (Ryan Score=516, Reflux aufrecht/liegend = 100%/100%).

Schlussfolgerung: Die Restech-Untersuchung zeigte positive Ergebnisse bei der Hälfte aller Patienten. Insbesondere bei Patienten mit grenzwertig positiver 24 Stunden pH-Metrie kann die Restech-Untersuchung die Indikationsstellung zu einer operativen Therapie unterstützen. Zur Validierung des Verfahrens sollten post-operative Kontroll-Untersuchungen durchgeführt werden.