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Gastro-ösophageale Dissoziation nach Bianchi: Mittel-und langfristige Ergebnisse in der Behandlung der Refluxproblematik bei Schwerstbehinderten
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Bei Kindern mit Mehrfachbehinderung mit deutlicher Spastik wird der klinische Verlauf oft durch eine gastroösophageale Refluxkrankheit kompliziert, die zu ausgeprägter Ernährungsproblematik mit Dystrophie sowie rezidivierenden Bronchopneumonien führen kann. Herkömmliche Antirefluxoperationen (Fundoplikatio) sind in dieser Patientengruppe mit einem Rezidivrisiko >50% behaftet. Bianchi hatte 1996 obige Operationsmethode beschrieben und Ergebnisse an 50 Patienten vorgestellt, im deutschsprachigen Raum gibt es dazu bislang keine Veröffentlichung,
Material und Methoden: Bei einem ausgewählten Patientengut wurde diese Operation zwischen 2006 und 2012 an insgesamt 11 Patienten im Olgahospital durchgeführt, teils als primäre, teils als sekundäre Prozedur. Diese Patienten wurden nach einem Zeitraum von 6 Monaten bis 6 Jahren nachuntersucht, und die sie betreuenden Personen zur Lebenssituation der Patienten sowie der Betreuenden vor und nach der Operation befragt.
Ergebnisse: Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten ist ein deutlicher Rückgang der ambulanten und stationären Behandlungen wegen Bronchopneumonien oder Ernährungsstörungen zu verzeichnen, die Dystrophierate ist deutlich zurückgegangen, und die Betreuenden geben einen deutlich geringeren Versorgungsaufwand hinsichtlich der Ernährung der Patienten an.
Schlussfolgerung: Die gastroösophageale Dissoziation ist bei ausgewählten mehrfachbehinderten Patienten mit Refluxkrankheit eine anspruchsvolle, aber sichere Operation und kann zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität der Patienten und ihrer Betreuer führen.