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Wann sollten Patienten nach koloskopischer Polypenabtragung einer Kontrolluntersuchung unterzogen werden?
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die Entfernung von Polypen bei der Koloskopie kann zu einer wesentlichen Reduktion der Inzidenz und Mortalität des kolorektalen Karzinoms (KRK) führen. Der empfohlene Zeitabstand für Nachsorgeuntersuchungen ist zwischen den Ländern unterschiedlich und liegt in Deutschland zur Zeit bei drei Jahren. Ziel dieser Studie war die Abschätzung des Risikos für das Auftreten eines KRK in Bezug zum zeitlichen Abstand nach Polypektomie in Deutschland.
Material und Methoden: In einer populationsbezogenen Fall-Kontroll Studie in der Rhein-Neckar-Region wurden durch Interviews und medizinische Unterlagen genaue Angaben zu früheren Koloskopien erhoben. Das Risiko für das Auftreten eines KRK wurde zwischen Personen mit endoskopischer Polypektomie und Personen ohne Koloskopie mit Bezug zum Zeitabstand nach Polypektomie mittels logischer Regressionsanalyse bestimmt (454 Fällen mit KRK und 391 zugeordneten (matched) Kontrollen).
Ergebnisse: Die Odds Ratios (95% Konfidenzintervalle) für das Auftreten eines KRK in den Zeiträumen 3-5 Jahre und 6-10 Jahre nach Polypektomie lagen bei 0,27 (0,08-0,87) und 1,90 (0,67-5,53) im Vergleich zu Personen ohne früherer Endoskopie. Das Risiko war innerhalb von 5 Jahren auch nach Feststellung und Entfernung von Risikopolypen (n > 3, Größe ≥ 1cm und/oder villöse Anteile) signifikant reduziert (Odds Ratio 0,27; 95% KI 0,1-0,77). Das Odds Ratio für den gesamten 10 Jahreszeitraum nach Polypektomie lag für Patienten mit Risikopolypen bei 0,50 (0,23-1,12) und für die anderen Patienten bei 0,36 (0,18-0,76).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die jüngst in den USA vorgeschlagene Verlängerung des Zeitabstandes für die Kontrollkoloskopie nach endoskopischer Abtragung von Polypen auf mindestens fünf Jahre.
Die Studie wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt (BR 1704/6-1, BR 1704/6-3 und CH 117/1-1.)