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Laparoskopische Resektionen neuroendokriner Pancreastumoren
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Laparoskopische Operationen am Pancreasschwanz werden trotz potentieller Vorteile gegenüber den konventionellen OP-Verfahren bisher selten durchgeführt. Die Gründe hierfür liegen in der Komplexität der Eingriffe und in der Seltenheit potentiell geeigneter Indikationen, wie z.B. gut lokalisierte neuroendokrine Tumoren (NET).
Material und Methoden: : Im Rahmen einer Beobachtungsstudie wurden seit Januar 2003 sieben Patienten mit NET laparoskopisch therapiert (5 Insulinome, zwei neuroendokrine Karzinome, davon eines bei MEN-1). Die Insulinome wurden durch eine Mangan-verstärkte MRT (n=4) oder mittels Stufenkatheteruntersuchung (n=1) lokalisiert. Erfasst wurden der operative und stationäre Verlauf sowie technische Aspekte der Operation.
Ergebnisse: Bei 6/7 Patienten konnten die NET intraoperativ in ihrer Lokalisation bestätigt werden. Bei 2 Patienten erfolgte die Operation roboter-assistiert (DaVinci Telemanipulator™), bei 5 Patienten konventionell-laparoskopisch, wobei eine Konversion notwendig wurde. Es wurden eine Enukleation, fünf milzerhaltende Pancreasschwanzresektionen und eine subtotale Pancreaslinksresektion durchgeführt. Im Falle des neuroendokrinen Karzinoms wurde bei Multizentrizität des Tumors das Resektionsausmaß intraoperativ erweitert. Die OP-Zeit betrug durchschnittlich 216 Min. (+/- 41,6 Min.), der intraoperative Blutverlust 213 ml (20 – 400 ml). Bei allen Patienten mit Insulinom normalisierte sich der Blutzuckerspiegel bereits intraoperativ. Postoperativ kam es zu 3 Pancreasfisteln (43%), die konservativ behandelt wurden. In einem Fall kam es zu einem SIRS unklarer Genese. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 7,3 Tage, wobei ein Patient sekundär erneut stationär aufgenommen wurde. In der definitiven Histologie waren alle Resektionsränder tumorfrei.
Schlussfolgerung: Laparoskopische Eingriffe bei NET sind operativ sicher durchführbar und stellen eine attraktive Alternative zum offenen Vorgehen im Sinne einer Reduktion des Zugangstraumas dar. Die Frage, ob das laparoskopische Vorgehen zu einer erhöhten Rate an postoperativen Pancreasfisteln führt, muss zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin offen bleiben.