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Behandlungsstrategie und Ergebnisse bei 203 Beckenfrakturen
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Beckenfrakturen resultieren in der Regel durch das Einwirken von hoher kinetischer Energie und treten meist im Rahmen einer Mehrfachtraumatisierung auf. Die Therapie wird entsprechend durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Anhand der Ergebnisse einer großen Zahl von Versorgungen wird die angewandte differenzierte Behandlungsstrategie retrospektiv analysiert.
Material und Methoden
Es erfolgt derzeit die Nachuntersuchung der an einer Unfallklinik versorgten Patienten (n=203) des Zeitraums vom 01.1995 - 12. 2001. Die Einteilung der Frakturen erfolgt nach den Kriterien der AO anhand der Röntgennativ- und CT - Aufnahmen.
Ergebnisse
Es handelt sich um 144 (71%) männliche und 59 (29%) weibliche Patienten. Ursächlich war in 128 (78%) Fällen ein Verkehrsunfall, 63 x (31%) ein Sturzereignis, davon bei 10 Patienten in suizidaler Absicht. Einklemmungen lagen 12 x (6%) vor. Bei 107 Patienten war eine Verlegung aus anderen Kliniken erfolgt. 53 %. 174 (86%) Patienten waren mehrfach- bzw. polytraumatisiert. Im Vordergrund standen Extremitätenverletzungen, Thorax- und Schädelhirntraumen (44% bzw. 37 %). Abdominelle Verletzungen fanden sich bei 64 (32%) Patienten. Zusätzlich kam es zu 42 Wirbelsäulenverletzungen (21%), 6x mit Querschnittsymptomatik. Isolierte Beckenverletzungen lagen bei 29 Patienten (14%) vor. 118 Patienten (58%) wurden mit einem Fixateur externe versorgt. In 14 Fällen (7%) erfolgte eine zusätzliche Osteosynthese mit einer Symphysenplatte, sowie 4x mit einer weiteren dorsalen internen Stabilisierung. Bei 69 Patienten (34%) erfolgte eine reine interne Osteosynthese, davon bei 49 Patienten über einen dorsalen, bei 13 Patienten über einen kombinierten ventro/dorsalen und bei 7 Patienten über einen ventralen Zugang. Hüftprothetischer Ersatz war 2x (1%) erforderlich. Konservative Behandlungen erfolgten in 13 Fällen (6%). Thrombembolische Komplikationen traten in 8,4% der Fälle auf, 2x mit tödlichem Verlauf. Ingesamt verstarben 14 Patienten (7%). Neurologische Komplikationen verblieben in 3 Fällen. Über weitere Komplikationen wird berichtet. Die Behandlungsergebnisse der klinischen und radiologischen Nachuntersuchung werden dargestellt.
Schlussfolgerung
Die Behandlung von Beckenfrakturen umfasst ein differenziertes Spektrum an Methoden. Das Vorgehen wird durch die Frakturlokalisation und insbesondere durch das Ausmaß der Instabilität bestimmt.