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27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie
und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO

19. - 21.03.2025, Göttingen

Genauigkeit und Zeitaufwand der objektiven Hörschwellenbestimmung bei 500 Hz – ein Methodenvergleich

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Theresa Jolie - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn, Deutschland
  • Sebastian Strieth - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn, Deutschland
  • Laura Fröhlich - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V. und ADANO. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie und Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen. Göttingen, 19.-21.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc188

doi: 10.3205/25dga188, urn:nbn:de:0183-25dga1887

Veröffentlicht: 18. März 2025

© 2025 Jolie et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Bestimmung von objektiven Hörschwellen mittels akustisch evozierter Potenziale ist ein zentraler Bestandteil der audiologischen Diagnostik. Insbesondere im Bereich tiefer Frequenzen (500 Hz) ist diese jedoch bekanntermaßen schwierig. Ziel einer aktuellen Studie ist daher ein systematischer Vergleich der drei etablierten Methoden Brainstem Evoked Response Audiometry (BERA), Cortical Evoked Response Audiometry (CERA) und Auditory Steady-State Response (ASSR). Dabei werden die Abweichung der ermittelten objektiven Reizantwortschwelle von der subjektiven Hörschwelle als Maß für die Genauigkeit sowie die praktische Messdauer der jeweiligen Testmethode untersucht.

Methoden: Akustisch evozierte Potenziale werden mit den drei Methoden (BERA, ASSR, CERA) mit der Eclipse EP 25 (Interacoustics, Dänemark) bei normalhörenden jungen Erwachsenen gemessen. Für BERA und ASSR (40 Hz) werden 500 Hz NB CE-Chirp Stimuli genutzt, für CERA werden 500 Hz Tone Bursts verwendet. Alle Stimuli werden über Einsteckhörer präsentiert. Die Detektion der Reizantwort erfolgt für BERA und CERA visuell, für ASSR automatisiert. Zusätzlich wird die subjektive Hörschwelle für die jeweils verwendeten Stimuli ermittelt.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen für die ASSR die beste Übereinstimmung zwischen objektiver und subjektiver Schwelle mit einer mittleren Differenz von 1,7 dB. Für BERA und CERA sind die mittleren Differenzen mit 25 dB und 9 dB größer. Von den drei Messmethoden benötigt die ASSR mit durchschnittlich 16 Minuten die kürzeste Messdauer. Für BERA und CERA liegt die durchschnittliche Messdauer bei 22 und 24 Minuten.

Schlussfolgerung: Nach ersten Ergebnissen der vorliegenden Studie erweist sich die ASSR als die genaueste und zeiteffizienteste Methode zur Bestimmung der objektiven Hörschwelle bei 500 Hz. Diese Ergebnisse unterstützen den Einsatz der ASSR als bevorzugte Methode in der klinischen Praxis. Alternativ ist auch die Ableitung kortikaler Potenziale (CERA) hinsichtlich der Genauigkeit eine geeignete Methode zur objektiven Hörschwellenschätzung im Tieftonbereich.