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Charakterisierung der Rückwärts-Stimulation der Cochlea durch Laser-Doppler-Vibrometrie und intracochleäre Schalldruckmessung bei Rundfensterankopplung
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Veröffentlicht: | 18. März 2025 |
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Einleitung: Die Vibrant Soundbridge (MED-EL, Österreich) ist ein aktives Mittelohrimplantat zur Behandlung von sensorineuralem und kombiniertem Hörverlust. Der sogenannte Floating Mass Transducer (FMT) ist die Hauptkomponente des Implantats und kann zur Vorwärtsstimulation an der Gehörknöchelchenkette oder zur Rückwärtsstimulation an der runden Fenstermembran (RW) angekoppelt werden. Die Laser-Doppler-Vibrometrie (LDV) ist die Standardmethode zur Bestimmung des Outputs bei Vorwärtsstimulation, liefert jedoch keine korrekten Ergebnisse bei Rückwärtsstimulation. Daher ist eine Messung der Differenz des intracochleären Schalldrucks (ICPD) erforderlich.
Ziel: dieser experimentellen Studie war es, die Effizienz der Schallübertragung in die Cochlea unter Verwendung des FMTs bei Rückwärtsstimulation mit definierter Kopplungskraft zu untersuchen.
Material und Methoden: Anhand von ASTM [1]-konformen frischen Felsenbein-Präparationen wurde der äquivalente Schalldruckpegel zuerst mit dem FMT ermittelt, der am kurzen Incus-Prozess befestigt war. Für die Rückwärtsstimulation wurde der Ausgangspegel bei Stimulation mit dem FMT bestimmt, der entweder durch einen kugelförmigen RW-Koppler oder einen RW-Präzisionskoppler (Hannover-Koppler) an der Rundfenstermembran gekoppelt war. Ein Kraftsensor wurde in den Versuchsaufbau integriert, um eine definierte statische Andruckkraft an der RW-Membran anzulegen. Die Auslenkung der Steigbügelfußplatte wurde mit LDV gemessen und gleichzeitig wurde die intracochleäre Druckdifferenz zwischen Scala Vestibuli und Scala Tympani mittels ICPD bestimmt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass der FMT den höchsten Ausgangspegel bei Vorwärtsstimulation erzeugt. Bei der Rückwärtsstimulation zeigten die verschiedenen Koppler keine signifikanten Leistungsunterschiede. Die Output-Messung mittels LDV und ICPD zeigte bei Vorwärtsstimulation gute Übereinstimmungen, während bei Rückwärtsstimulation Unterschiede, vor allem im Tief- und Hochtonbereich, beobachtet wurden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse bei dieser experimentellen Arbeit erscheint die ICPD als die bessere Methode zur Charakterisierung der Rückwärts-Stimulation.