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Messung später akustisch evozierter Potentiale (CERA) bei Trägern von Knochenleitungshörgeräten
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Veröffentlicht: | 18. März 2025 |
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Einleitung: CAEP – Cortical Auditory Evoked Response – ist eine Messmethodik zur Registrierung von Antworten aus dem auditorischen Cortex. Ähnlich wie bei der Registrierung von frühen auditorisch evozierten Antworten (BERA) werden die CAEP über Hautelektroden abgeleitet. Die Messmethoden unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Reizrate und der Reizart. Die Messung selbst kann in einem freien Schallfeld durchgeführt werden und ermöglicht dadurch auch Messungen an Probanden, die Hörgeräte, BAHS oder Cochlea-Implantate tragen.
Methode: Die Untersuchungen wurden mit dem Knochenleitungs-Hörsystem Ponto 5 (Oticon) durchgeführt. Als Messsystem wurde das BERA-System Eclipse (Interacoustics) eingesetzt. Für die akustische Stimulation wurden frequenzspezifische, sprachähnliche Stimuli (ManU-IRU, Manchester University) verwendet, die im freien Schallfeld über einen Lautsprecher dargeboten wurden. Über an der Kopfhaut platzierte Elektroden wurden die kortikalen Antworten bei zwei unterschiedlichen Stimulationspegeln (65 und 45 dB SpRefL) registriert. Ausgewertet wurden die Amplituden und Latenzen der typischen Wellenformen P1, N1 und P2.
Ergebnisse: CAEP wurden bei 10 Probanden sowohl mit als auch ohne Ponto 5 registriert. Bei allen Probanden waren CAEP auswertbar. Wie zu erwarten war, sind die CAEP-Amplituden kleiner bei geringerem Pegel. Die Latenzen unterscheiden sich nicht signifikant. Es wurden keine signifikanten Unterschiede sowohl bei den Amplituden als auch Latenzen zwischen CAEP mit und ohne Knochenleitungs-Hörsystem festgestellt.
Diskussion: Die vorgestellte Messmethode zeigt, dass über ein Knochenleitungs-Hörsystem bandbegrenzte CAEP sicher registriert werden können. Das erlaubt eine objektive Überprüfung dieser Hörsysteme, wenn subjektive Testverfahren versagen oder nicht durchgeführt werden können.