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Ausgeprägtheit der Tonhöhe bei Sprachsignalen für Normalhörende und Cochleaimplantatträger
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Veröffentlicht: | 18. März 2025 |
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Viele Umweltgeräusche werden als tonal empfunden, doch ihre Tonhöhe ist unterschiedlich deutlich wahrnehmbar. Zum Beispiel hat ein Reinton einer bestimmten Frequenz eine stärker ausgeprägte Tonhöhe als ein Schmalbandrauschen entsprechender Mittenfrequenz. Die Ausgeprägtheit der Tonhöhe ist das zugehörige Empfindungsmaß und wird z.B. in der Lärmwirkungsanalyse zur Beurteilung tonaler Komponenten von Umweltgeräuschen genutzt. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit sich die Ausgeprägtheit der Tonhöhe bei Sprache in verschiedenen Sprechweisen voneinander unterscheidet. Die Stimuli waren kurze Sprachausschnitte, die aus zwei oder drei Wörtern bestanden und entweder neutral, gehaucht, geflüstert oder rau von professionellen Schauspielern eingesprochen wurden. Die Ausgeprägtheit der Tonhöhe der Sprachsignale wurde mit einer Kategorialbewertung bestimmt. An den Messungen nahmen sowohl Normalhörende als auch Personen teil, die bilateral mit Cochleaimplantaten versorgt waren. Geflüsterte und gehauchte Sprache wurde von den Normalhörenden als deutlich weniger ausgeprägt in der Tonhöhe wahrgenommen als normale Sprache. Raue Sprache war nur geringfügig weniger ausgeprägt in der Tonhöhe als normale Sprache. Die Ergebnisse der mit Cochleaimplantaten Versorgten zeigten eine ähnliche Abhängigkeit von der Sprechweise, jedoch ist der Unterschied zwischen den einzelnen Sprechweisen weniger deutlich als bei den Normalhörenden. Diese Ergebnisse werden in Zusammenhang zu phonetischen Analysen der Sprachausschnitte mit Praat gesetzt. Bei Ausschnitten, deren Tonhöhe von beiden Versuchspersonengruppen als besonders niedrig ausgeprägt bewertet wurde, wurde eine Grundfrequenz auch nur zu einem geringen zeitlichen Anteil gefunden.