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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Einfluss der Insertionstiefe auf die Frequenzwahrnehmung von Cochlea-Implantat-Trägern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nathalie Wilken - Jade Hochschule, Oldenburg, DE
  • Alexandra Winkler - Jade Hochschule, Oldenburg, DE
  • Jana Annina Müller - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg, DE
  • Sabine Hochmuth - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg, DE
  • Inga Holube - Jade Hochschule, Oldenburg, DE
  • Andreas Radeloff - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, Oldenburg, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc163

doi: 10.3205/22dga163, urn:nbn:de:0183-22dga1633

Veröffentlicht: 12. September 2022

© 2022 Wilken et al.
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Gliederung

Text

Die Frequenzwahrnehmung von Cochlea-Implantat (CI)-Trägern hängt sowohl von der örtlichen und zeitlichen Kodierung der Cochlea als auch von den Eigenschaften der elektrischen Stimulation ab. Dazu zählen die Rate und die Weite der elektrischen Pulse. Der wahrnehmbare Frequenzbereich wird durch die herstellerspezifischen Einstellungen des CIs festgelegt.

Heutzutage sind Elektrodenträger mit verschiedenen Elektrodenlängen erhältlich. Aufgrund der Tonotopie der Cochlea wird vermutet, dass sich die Insertionstiefe des Elektrodenträgers auf den wahrnehmbaren Frequenzbereich eines CI-Trägers auswirkt. Um dies zu überprüfen, wurde die Frequenzwahrnehmung bei Patientengruppen mit unterschiedlichen Implantaten miteinander verglichen. Eine Gruppe war mit Implantaten der Firma MED-EL versorgt, während die andere Gruppe Implantate der Firma Cochlear trug. Alle Patienten haben auf der Gegenseite zum CI einen maximal geringgradigen Hörverlust der tiefen Frequenzen. So konnte ein elektrisch-akustisches Tonhöhen-Matching zwischen dem implantierten Ohr und dem Gegenohr durchgeführt werden. Die Patienten stellten Sinustöne in einem Frequenzbereich von 50 Hz bis 2 kHz mithilfe eines Drehreglers so ein, dass sie nach ihrem Empfinden die gleiche Tonhöhe auslösten wie die gleichzeitige elektrische Einzelkanalstimulation der apikalsten Elektrode. Die elektrische Stimulation erfolgte aufgrund der besseren Vergleichbarkeit bei beiden Herstellern mit ähnlich eingestellten Pulsweiten und Pulsraten. Zusätzlich wurde das Tonhöhen-Matching in der gewohnten Trageeinstellung der Probanden durchgeführt. Die ersten Pilotmessungen deuten nicht auf herstellerabhängige Unterschiede hin. Dafür zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der Matching-Frequenz und der Implantationsdauer.