Artikel
Modellierung des Nutzens binauraler Signalverarbeitungsalgorithmen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 12. September 2022 |
---|
Gliederung
Text
Durch drahtlose Audiosignalübertragung zwischen zwei Hörsystemen können Signalverarbeitungsalgorithmen implementiert werden, die Informationen von beiden Seiten verarbeiten. Zu dieser Klasse binauraler Signalverarbeitungsalgorithmen gehören beispielsweise die Synchronisation der AGC, binaurale Richtmikrofone und Methoden zur Aufbereitung von Lokalisationsmerkmalen (interaurale Zeit- und Pegeldifferenzen). Der Nutzen dieser Algorithmen hängt jedoch häufig stark von Charakteristika der akustischen Situation (z.B. Pegel, Signal-Geräuschabstand, Anzahl und Richtung der Quellen) und des Hörsystem-Nutzers (z. B. versorgte Schwelle, Zeit- und Frequenzauflösung). Eine Modellierung dieser Effekte wäre daher für die effiziente Durchführung von Experimenten und der situationsspezifischen Echtzeit-Steuerung sehr wünschenswert.
In diesem Beitrag wird die Eignung eines Modells der binauralen Sprachverständlichkeit nach Lavandier und Culling auf die Vorhersage des Nutzens neuer binauraler Signalverarbeitungsalgorithmen untersucht – sowohl für Hörgeräteträger als auch Benutzer von Cochlea Implantaten (CI). Hierzu werden Daten mehrerer Experimente mit Normalhörenden, CI-Nutzern und Hörgeräteträgern herangezogen. Insbesondere bei bimodalen CI-Nutzern zeigt sich, dass der Nutzen binauraler Signalverarbeitung (etwa eines interauralen Richtmikrofons) häufig durch monaurale Effekte (Hörbarkeit, besseres Ohr) modelliert werden kann.