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Motivation: Fazialisstimulation (FNS) ist ein bekannter unerwünschter Nebeneffekt bei der Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI). Die Prävalenz von FNS in der Literatur reicht von 1 % bis hoch zu 15%, natürlich stark abhängig von der betrachteten Patientengruppe. Zwar lässt sich die Problematik oft im Rahmen der Sprachprozessor-Anpassung minimieren oder sogar beheben, jedoch treten auch Fälle auf, in denen dies kaum oder nur zu Lasten des Sprachverstehens möglich ist.

Methodik: Bei vier CI-Trägern (fünf Ohren), die unter FNS litten, wurde eine Reimplantation mit dem Neuro ZTI-System von Oticon Medical durchgeführt. In allen Fällen war die FNS dabei vorher so ausgeprägt, dass im Rahmen der Sprachprozessor-Anpassung keine Linderung der Symptomatik bzw. eine ausreichendes Sprachverstehen erzielt werden konnte. Im Zuge der Umversorgung erfolgte der prä- und postoperative Vergleich des Sprachverstehens sowie der Ladungswerte auf den einzelnen Elektroden.

Ergebnisse: Für den bisherigen Beobachtungszeitraum war bei keinem der Patienten nach der Reimplantation FNS zu beobachten. Hierbei konnte in allen Fällen deutlich höhere Ladungswerte appliziert werden. Bei drei der vier CI-Nutzer zeigte sich eine deutliche Verbesserung des Sprachverstehens. Bei dem vierten Patienten konnte dieser Effekt aufgrund einer prälingualen Ertaubung mit kaum vorhandenem aktiven Wortschatz nicht nachgewiesen werden.

Fazit: Durch die Reimplantation mit dem Oticon Medical System konnte in allen der betrachteten Fälle das Auftreten von FNS verhindert werden. Als mögliche Ursache hierfür kommen sowohl der Stimulationsmodus, der eine Kombination aus monopolaren und Common-Ground-Modus darstellt, als auch die pseudomonophasische Pulsform in Betracht.