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Änderung der Phasendauer im ECAP-Stimulationspuls ermöglicht eine Optimierung der Lautstärke
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Veröffentlicht: | 12. September 2022 |
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Einleitung: ECAP (electrically evoked compound action potential - evoziertes Summenaktionspotential) -Messungen werden mit Stimulationspulsen mit kontinuierlich ansteigender Intensität durchgeführt, die durch die individuelle Lautstärketoleranz des Cochlea-Implantat-Trägers begrenzt ist. Um die Akzeptanz der Messung bei Patienten zu erhöhen, sind Lautstärke- und Komfortoptimierung des Stimulus von großem Interesse. Eine frühere Studie mit einem anderen CI-System (Cochlear Ltd) zeigte, dass eine Verlängerung der Phasendauer im Stimulationspuls zu einer erhöhten Lautheitstoleranz führt [1]. Hier untersuchten wir die Variation der Phasendauern im ECAP-Stimulationspuls des MED-EL CI-Systems, bei dem der Stimulationspuls als auch die Art der Stimulation grundlegend unterschiedlich sind.
Methoden: Neben der Lautheitsbewertung wurden mehrere ECAP-Messungen mit unterschiedlich eingestellten Pulsphasendauern (zwischen 30 und 100 µs) durchgeführt. Die Messungen wurden mit AutoART in der klinischen Software MAESTRO durchgeführt. Zwanzig CI-Träger im Alter von 19 bis 77 Jahren (Durchschnittsalter 51 Jahre) nahmen an dieser Studie teil.
Ergebnisse: ECAP-Stimulationspulse mit längeren Phasendauern (80 & 100 µs) ermöglichen eine signifikant höhere maximale Stimulation und werden daher von den teilnehmenden CI-Trägern als weniger laut empfunden. In ähnlicher Weise werden die ECAP-Schwellenwerte bei längeren Phasendauern erhöht. Es wurde kein Einfluss der getesteten Phasendauer auf die Anzahl der bestimmbaren ECAP-Schwellen mit AutoART festgestellt.
Schlussfolgerungen: ECAP-Stimulationspulse mit längerer Phasendauer werden von Cochlea-Implantat-Trägern als weniger laut empfunden, dies hatte jedoch keinen Einfluss auf die insgesamt bestimmbare Anzahl der ECAP-Schwellen.