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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Öffentliche Höranlagen – wie sind die Perspektiven?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Hannes Seidler - Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum, Dresden, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc102

doi: 10.3205/22dga102, urn:nbn:de:0183-22dga1022

Veröffentlicht: 12. September 2022

© 2022 Seidler.
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Gliederung

Text

Träger von CI und von Hörgeräten jeder Art sind in halligen Räumen oder bei Störgeräusch auf alle Angebote einer Verbesserung der Sprachverständlichkeit angewiesen. Die Hörsystemhersteller haben schon viel Können in die Geräte integriert, auch individuelle drahtlose Mikrofone können bereits eine deutliche Verbesserung anbieten. Sobald jedoch mehrere Hörtechnik-Nutzer gemeinsam dem Vortrag, dem Film oder der Gesprächsrunde folgen wollen, kommt die individuelle Technik an ihre physikalischen Grenzen - und an die Grenzen der herstellerspezifischen Technik.

Öffentliche Höranlagen benötigen eine gemeinsame technische Basis, die alle individuellen Hörsysteme ansprechen kann. Diese, meist herstellerunabhängige, Basis sind bis heute induktive Höranlagen, Funksysteme oder Infrarotübertragungen. Sie alle haben bekannte spezifische Vor- und Nachteile. Doch seit Jahren suchen nicht nur die Hörgerätehersteller nach einer kleinen, stromarmen und leicht integrierbaren Lösung, die weltweit funktionsfähig ist und allen bisherigen Anwendungsfällen offen steht. Alternativ stehen dafür derzeit Übertragungen auf WLAN- oder Bluetooth-Basis zur Verfügung. Bei letzterem kam 2021 Bewegung in die Systemvorgaben.

Die Bluetooth-Interestgroup hat gemeinsam mit Hörsystemherstellern die Vereinbarungen für erweiterte BT-Protokolle getroffen. Einerseits kann so der Markt von den finanzkräftigen Entwicklungen im Bereich der Hearables und Smartphones profitieren, andererseits nähern sich viele Anforderungen der mobilen Audiotechnik und der Hörgeräte an. Die BT-LE Audio genannte Entwicklung soll für Hörsysteme durch die EHIMA (European Hearing Industry Manufacturers Association) adaptiert werden und vor allem drei Leistungen bieten:

  • geringer Energiebedarf,
  • tatsächlicher beidohrig unabhängiger Datenstrom,
  • Zuschaltung in ein BT-Broadcast-Angebot durch den Nutzer.

Im Vortrag soll besprochen werden, welche offenen Fragen sich vor allem für die Nutzer ergeben, mit welcher Zielrichtung die Entwicklungen vorangetrieben werden und wie sich damit die Zukunft der öffentlichen Höranlagen entwickeln kann.