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Der technische Stand der Applikation der ASSR aus industrieller Sicht
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Veröffentlicht: | 12. September 2022 |
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Zusammenfassung: Die Applikation der ASSR ist bei vielen Anwendern ein fester Bestandteil in der täglichen diagnostischen Routine der Audiometrie. Es gibt jedoch immer wieder Publikationen und Studien, die Ungenauigkeiten der automatisch eingeschätzten Hörschwelle beschreiben. Auf der Grundlage der Auswertung von Rückmeldungen und Supportleistungen haben offensichtlich diese Mängel oft nicht singuläre, sondern verschiedene häufig miteinander verknüpfte Ursachen. Neben einer hohen Anforderung an die Designentwicklung bei den Herstellern, sind auch die Durchführung des ASSR für die Anwender häufig eine Herausforderung. Des Weiteren fehlen für die Hersteller von AEP-Anlagen derzeit ausreichende Vorgaben, um die automatisch eingeschätzte Hörschwelle ausreichend sicher und auch reproduzierbar darstellen zu können. Auf einem Workshop in Magdeburg im Jahr 2006 wurden dazu Schwerpunkte gelistet, aber es wurden verbindliche Festlegungen in den Fachgremien bisher nicht ausreichend getroffen .
1. Der technische Stand der Applikation der ASSR
Die Diskussion zur objektiven Einschätzung der Hörschwelle auf der Grundlage der Applikation der ASSR ist immer wieder ein fester Bestandteil in den Fachzeitschriften, auf Kongressen, auf Fachtagungen und in den Arbeitsgruppen. Im Ergebnis ergibt sich derzeit für die Hersteller ein unklares Bild zu den Vorgaben bei der technischen Integration der ASSR in die AEP – Geräte. Allein die technische Herausforderung, eine hohe Übersprechdämpfung bei der Designentwicklung der der AEP-Anlagen zu realisieren, ist derzeit nicht ausreichend. Es fehlen offensichtlich ausreichend Vorgaben, um eine hohe Sicherheit, Reproduzierbarkeit und auch Vergleichbarkeit der automatisch eingeschätzten Hörschwelle zu garantieren. Um diese Anforderungen zu lösen, wurden bereits auf dem ASSR-Workshop am 31.03.2006 folgende zu klärende Schwerpunkte formuliert:
- 1.
- Einheitliche Abbruchkriterien: Zeit, Restrauschen o.ä.
- 2.
- Kalibrierung der Stimulationspegel
- 3.
- Einsatz von Schwellenschätzverfahren
- 4.
- Empfehlung der Irrtumswahrscheinlichkeit (1% oder 5%)
- 5.
- Vorgaben zu Parametereinstellungen
- 6.
- Empfehlungen zum Einsatz der Single- bzw. Simultanapplikation
- 7.
- Vorgaben von festen Korrekturwerten zur Einschätzung der Hörschwelle
- 8.
- Festlegungen zur Applikation der Elektrodenplatzierung, Stimulatoren o.ä.
Für eine Vielzahl dieser Fragestellungen, sind leider bis heute keine ausreichend klaren Festlegungen gefunden worden. Aber nicht nur die technischen Vorgaben an die Hersteller, sondern auch mögliche definierte Einschränkungen in Abhängigkeit des Schweregrads der Höreinschränkung erscheinen wichtig zu sein.
Diskussion: Um die Zuverlässigkeit zur Einschätzung der Hörschwelle bei Nutzung der ASSR deutlich zu verbessern, wäre aus industrieller Sicht eine Diskussion der erläuterten Schwerpunkte in den Fachgremien der DGA sehr empfehlenswert. Ziel sollte sein, klare technische und applikative Vorgaben festzulegen.