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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Experimentelle Ergebnisse intracochleärer Schalldruckmessung bei Knochenleitungs- und intrakranieller Stimulation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christof Röösli - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, CH
  • Ivo Dobrev - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, CH
  • Tahmine Farahmandi - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, CH
  • Flurin Pfiffner - UniversitätsSpital Zürich, Zürich, CH

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc053

doi: 10.3205/22dga053, urn:nbn:de:0183-22dga0535

Veröffentlicht: 12. September 2022

© 2022 Röösli et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der Knochenleitungs (KL) -Stimulation wird als möglicher Übertragungsweg zur Aktivierung der Cochlea ein Fortleiten eines Druckgradienten über den Liquor diskutiert. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Ausbreitung des Schalldrucks vom intrakraniellen Raum zur Perilymphe der Cochlea zu untersuchen.

Methode: An vier Leichenköpfen wurde sequentiell über die KL am Schädel, oder intrakraniell mittels eines Hydrophons (HC) stimuliert. Der intrakranielle Druck wurde über eine zweites Hydrophon registriert, während der intracochleären Drucks in der Scala tympani und Scala vestibuli mit einem intracochleären akustischen Empfänger registriert wurde. Gleichzeitig wurden die Vibrationen des Promontoriums und Steigbügels mittels 3D-Laser-Doppler-Vibrometer gemessen.

Resultate: Zwischen den beiden Stimulationsmethoden (KL und HC) zeigten sich signifikante Unterschiede der absoluten Vibrations-Amplitude sowohl des Stapes wie auch des Promontoriums. Aber das Verhältnis der Vibrationen des Promontoriums, der Stapesbewegung und des intracochleären Drucks waren ähnlich für KL und (HC) Stimulation.

Diskussion: Die Perilymphe scheint bei beiden Stimulationsarten in den hohen Frequenzen durch Knochenvibrationen aktiviert zu werden und nicht durch eine direkte Fortleitung des intrakraniellen Drucks direkt auf die Perilymphe. Vielmehr führt der intrakranielle Druck zu einer Knochenvibration. Bei den tiefen Frequenzen ist die Trägheit der Perilymphe der dominierende Faktor.