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Longitudinalstudie zum Einfluss der Cochlear Implantat Versorgung auf die subjektive Höranstrengung
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Veröffentlicht: | 12. September 2022 |
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Eine Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung wirkt sich nicht nur auf das Hörvermögen und Sprachverstehen eines Patienten aus, sondern beeinflusst viele andere Faktoren. Ein wichtiger Faktor ist die Höranstrengung, da diese auch bei hoher Sprachverständlichkeit stark variieren und somit den Alltagsnutzen beeinflussen kann. Da die empfundene Höranstrengung nicht zuverlässig mit objektiven Maßen der Höranstrengung korreliert, ist eine subjektive Beurteilung durch den Patienten relevant.
In dieser Longitudinalstudie wird die subjektive Höranstrengung zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst und der Einfluss der CI-Versorgung auf die wahrgenommene Höranstrengung untersucht. Zur Erfassung der Höranstrengung wird das von Krüger und Kollegen entwickelte ACALES-Verfahren, sowie der SSQ-Fragebogen und der Höranstrengung – Fragebogen, International verwendet. Die Messungen erfolgen an fünf festgelegten Zeitintervallen: prä-Implantation, während der CI-Voruntersuchung, sowie post-Implantation, eine Woche, drei Monate, sechs Monate und zwölf Monate nach der Erstanpassung (EA) des Sprachprozessors.
ACALES ließ sich zuverlässig im klinischen Rahmen einsetzen. Die Ergebnisse des ACALES-Verfahrens zeigen, dass entgegen der Erwartungen, eine Verringerung der empfundenen Höranstrengung schon eine Woche nach der EA, im Vergleich zur Situation prä-Implantation, aufgetreten ist. Wie zu erwarten, nimmt die Höranstrengung im Mittel, mit Gewöhnung an das CI weiterhin ab. ACALES ist für die routinemäßige Evaluation der Höranstrengung von CI-Patienten gut geeignet und hilft, den Alltagsnutzen der CI-Versorgung zu evaluieren.