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Neuromodulation zur Therapie von chronischem Tinnitus
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Veröffentlicht: | 12. September 2022 |
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In den letzten Jahrzehnten konnte die Grundlagenforschung entscheidende Beiträge zum Verständnis der neuronalen Mechanismen der Tinnitus-Wahrnehmung leisten. Tinnitus-bedingte Aktivitätsveränderungen im ZNS können als Veränderungen von Netzwerken aufgefasst werden, an denen sowohl auditive als auch nicht-auditive Hirnstrukturen beteiligt sind. Nach den Konzepten der Neuromodulation kann die Beeinflussung beliebiger Teile der Netzwerke zu Veränderungen der Tinnitus-Wahrnehmung und somit auch idealerweise zu einer Reduktion des Leidensdrucks führen. Bei invasiven Konzepten werden Gehirn- oder Nervenstrukturen durch implantierte Elektroden elektrisch stimuliert. Nicht-invasive Formen sind die transkranielle Gleichstromstimulation oder die transkranielle Magnetstimulation. Auch Neurofeedback und spezielle Formen der akustischen Stimulation können als neuromodulatorische Behandlungskonzepte bezeichnet werden. Neueste Konzepte zielen darauf ab, mehrere Stimulationsmodalitäten (z.B. akustische Stimulation und Elektrostimulation) und verschiedene sensorische Inputs (z.B. auditiv und somatosensorisch) zu kombinieren. Die neueste Literatur zu diesem Thema wird vorgestellt. Die verschiedenen Ansätze werden in diesem Vortrag kritisch beleuchtet.