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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Sprachaudiometrie bei CI-Kindern: Möglichkeiten und Grenzen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Rainer Beck - Universitäts-HNO-Klinik Freiburg, Freiburg, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc010

doi: 10.3205/22dga010, urn:nbn:de:0183-22dga0101

Veröffentlicht: 12. September 2022

© 2022 Beck.
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Gliederung

Text

Die Evaluation der Versorgung mit Cochlear Implant ist komplex, da wir nicht nur eine Therapie am Hörsinn vornehmen, sondern bei Kindern auch das Kommunikationsverhalten, die Teilhabe und die Bildungsbiographie mit behandeln. Zur kurzfristigen Evaluation z.B. verschiedener Anpassstrategien sind diese Endpunkte aufgrund ihrer langfristigen Entwicklung nicht tauglich, die Sprachaudiometrie wird daher in Kombination mit objektiven Messungen und klassischen Aufblähkurven als Surrogatparameter für die auditive Interaktion mit dem Umfeld herangezogen.

Hier besteht ein grundsätzliches, bekanntes Dilemma: Die Sprachaudiometrie stellt im Schwierigkeitsgrad sehr unterschiedliche Testverfahren bereit, die von Aufgabenstellung (Sprachdiskrimination in Ruhe oder mit Störgeräusch) und auditiver Differenzierbarkeit des Materials (Mehrsilber, Einsilber, Sätze) viele Möglichkeiten eröffnet. Eine der wesentlichen Thematiken ist daher, das richtige Testmaterial und Verfahren für den konkreten Fall auszuwählen. Hier ist nicht nur das Diskriminationsvermögen, sondern auch die allgemeine Entwicklung, die Sprachkompetenz und das Konzentrationsvermögen mit einzubeziehen. Ist das Verfahren im Verhältnis zu den Fähigkeiten des Kindes zu einfach wird die Diskriminationsfähigkeit überschätzt, eventuell notwendige Korrekturen unterbleiben oder eine Hörgeräteversorgung wird über den Zeitpunkt hinaus fortgeführt, an dem eine CI-Versorgung bereits indiziert wäre. Ist das Verfahren zu schwer, werden Kind und Eltern demotiviert und es kann keine ausreichende Differenzierung erreicht werden. Praktisch schwierig ist zusätzlich eine Messung bei asymmetrischem Hören.

In diesem Teilbeitrag der strukturierten Sitzung sollen daher die Möglichkeiten, aber auch die Grenzfälle diskutiert werden. Hierzu gehört auch die Vergleichbarkeit der verschiedenen Verfahren, die in unterschiedlichen Entwicklungsstufen Verwendung finden.