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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Qualitätsanforderungen an die subjektive Audiometrie bei Kindern

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andrea Bohnert - Universitätsmedizin Mainz, Schwerpunkt Kommunikationsstörungen, Mainz, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc005

doi: 10.3205/22dga005, urn:nbn:de:0183-22dga0054

Veröffentlicht: 12. September 2022

© 2022 Bohnert.
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Gliederung

Text

Für eine möglichst frühe Diagnosestellung ist die Voraussetzung die verlässliche Bestimmung der Hörschwelle eines Kindes. Sie dient auch als Basis für die Anpassung und Überprüfung der Hörsystemversorgung. In den ersten Lebensmonaten eines Kindes dominieren zumeist die elektrophysiologischen Verfahren. Subjektive Verfahren, wie die Beobachtungsaudiometrie (Behavioral Observation Audiometry/BOA), die Ablenkaudiometrie (Visual Reinforcement Audiometry/VRA) und die konditionierte Spielaudiometrie (Conditioned Play Audiometry/CPA) zählen jedoch mehr denn je zum Goldstandard und sollten deshalb auch stets zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich gilt beim Einsatz subjektiver Verfahren, dass sich die Auswahl der Methode (BOA, VRA, CPA) immer am Entwicklungsalter (EA) und nie am Lebensalter (LA) orientiert. Dabei ist das Ziel eine möglichst frühe seitengetrennte, frequenzspezifische Hörschwellenbestimmung, sowohl mittels Luftleitung als auch mittels Knochenleitung. Ähnlich wie bei den objektiven Testverfahren kommt es auch bei den subjektiven Methoden darauf an, dass die Antwort auf den akustischen Reiz zum richtigen Zeitpunkt kommt. Reaktionen als Antwort auf den Teststimulus können nur dann als sicher gewertet werden, wenn sie in einem speziellen Zeitfenster erfolgen. Um möglichst valide und reliable Ergebnisse mit diesen Verfahren erzielen zu können, ist es daher notwendig standardisierten Protokollen zu folgen, die sowohl den Einsatz der Wandler, der Stimuli, der visuellen Verstärker als auch die Reihenfolge der Testabläufe beschreiben. Nur so kann vermieden werden, dass es zu falsch-positiven Einschätzungen oder Bewertungen kommt. Die subjektiven Verfahren haben nicht nur eine besondere Bedeutung bei der Diagnostik sensorineuraler Hörstörungen vom Typ Auditorische Synaptopathie/Neuropathie (AS/AN), sie müssen auch generell zur Plausibiltätskontrolle herangezogen werden,

Der Vortrag stellt die Best Practice Protokolle der jeweiligen Verfahren vor [1], [2], [3] und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen der Aufblähkurve (ABK).


Literatur

1.
BIAP Recommendation 12/08.1.5, 2016, updated 2020, Audiometric procedures in the first year of life–Behavioral Observation Audiometry (BOA). Verfügbar unter:    https://www.biap.org/en/recommandations/recommendations/tc-12-newborn-hearing-screening-unhs/417-rec-12-08-1-5-en-audiometric-procedures-in-the-first-year-of-life-behavioral-observation-audiometry-boa/file Externer Link
2.
BIAP Recommendation 12/8.2. 2018, updated 2020, Audiometric procedures in the first year of life –Visual Reinforcement Audiometry (VRA). Verfügbar unter:      https://www.biap.org/en/recommandations/recommendations/tc-12-newborn-hearing-screening-unhs/418- rec-12-08-2-en-audiometric-procedures-in-the-first-year-of-life-visual-reinforcement-audiometry-vra/file Externer Link
3.
DGPP. Konsensuspapier der DGPP. Hörgeräteversorgung im Kindesalter; 2019. Verfügbar unter: http://dgpp.de/de/wp-content/files/KonsensDGPP-HG-Anpassung_bei_Kindern-Vers40.pdf Externer Link