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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Bildgebende und elektrophysiologische intraoperative Ergebnisse perimodiolarer Elektrodenarrays

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Mewes - UKSH, Campus Kiel, HNO-Klinik, Audiologie, Kiel, Deutschland
  • Goetz Brademann - UKSH, Campus Kiel, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland
  • Matthias Hey - UKSH, Campus Kiel, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc133

doi: 10.3205/19dga133, urn:nbn:de:0183-19dga1330

Veröffentlicht: 28. November 2019

© 2019 Mewes et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die perimodiolare Slim-Modiolar-Elektrode (SME) der Firma Cochlear Ltd. wurde für eine Modiolus-nahe Elektrodenlage und optimale Elektroden-Hörnerv-Interaktion entwickelt. Bislang ist jedoch nicht klar, inwiefern sich die SME diesbezüglich von der herkömmlichen Contour-Advance-Elektrode (CAE) unterscheidet. Zudem wurde die Elektrodenlage der SME bislang nur global, und nicht elektrodenspezifisch untersucht. Das Ziel dieser Arbeit war es deshalb, Elektrodenlage und Elektroden-Hörnerv-Interaktion der SME für alle Elektroden zu analysieren, und mit Ergebnissen der CAE zu vergleichen.

Methodik: Die Untersuchungen erfolgten retrospektiv an 46 erwachsenen Patienten mit einer Nucleus® SME oder CAE (Cochlear® Ltd.) und vollständiger Skala-tympani-Insertion über das Runde Fenster. Intraoperativ gemessene Elektrodenimpedanzen, ECAP- und ESR-Schwellen, sowie globale (Wrapping factor) und elektrodenspezifische (Insertionswinkel, Elektroden-Modiolus-Distanz) räumliche Parameter wurden zwischen beiden Elektroden verglichen. Die Lageparameter wurden aus postoperativen CT- bzw. DVT-Aufnahmen extrahiert.

Ergebnisse: Unter Verwendung des Wrapping factors konnten zwischen der SME und CAE keine statistisch signifikanten Unterschiede beim globalen Elektroden-Modiolus-Abstand nachgewiesen werden (p=0.4). Bei den elektrodenspezifischen Messungen zeigten sich bei der SME an E1-10 jedoch signifikant größere Abstände zum Modiolus, verbunden mit höheren ECAP-Schwellen (p<0.05). An den apikalen Elektroden 20-22 liegt die SME etwas näher am Modiolus an (p<0.05), ohne dass dies allerdings in niedrigeren ECAP-Schwellen resultiert (p>0.05).

Diskussion: Die Slim-Modiolar-Elektrode weist im basalen Bereich einen erheblich größeren Abstand zum Modiolus auf als die Contour Advance, verbunden mit höheren elektrophysiologischen Schwellen. Weiterführende Untersuchungen müssen zeigen, inwiefern diese Unterschiede das postoperative audiologische Ergebnis im Vergleich zwischen beiden Elektroden beeinflusst. Zudem konnte gezeigt werden, dass der Wrapping factor ungeeignet ist, um Unterschiede im Elektroden-Modiolus-Abstand zwischen SME und CAE nachzuweisen.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://www.dga-ev.com/fileadmin/dga2019/site/data/final/0098.pdf