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Sexarbeiter:innen in der ärztlichen Praxis – Grundlagen, Professionalisierung, Sensibilisierung
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Als hoch stigmatisierte Berufsgruppe sprechen Sexarbeiter:innen aus Angst vor Ablehnung oft nicht mal in ihrem engsten sozialen Umfeld über ihre Tätigkeit. Wenn sie Ärzt:innen aufsuchen, ist es für Sexarbeiter:innen schwierig abzuschätzen, wie diese bei einem Outing auf ihre Tätigkeit reagieren werden. Jedoch ist es für eine erfolgreiche Anamnese und gute Beratung und Behandlung dringend notwendig, offen über die Erwerbstätigkeit und eventuelle gesundheitliche Auswirkungen sprechen zu können. So können Risiken aus medizinisch-fachlicher Perspektive differenzierter abgeschätzt und der Gesundheitsschutz von Sexarbeiter:innen erhöht werden.
Gleichzeitig ist bekannt, dass besonders mehrfach diskriminierte Sexarbeiter:innen unter den negativen Konsequenzen des Sexarbeits-Stigmas auf ihre psychische und physische Gesundheit leiden und somit zu einer gesundheitlich vulnerablen Zielgruppe, nicht nur in der Prävention von STI, gezählt werden können. Um diese Zielgruppe zu erreichen, kann es neben dem Vorhalten niedrigschwelliger Angebote notwendig sein, Sexarbeiter:innen aktiv ein Willkommen in der Gesundheitsversorgung zu signalisieren.
Hierfür bedarf es einer Sensibilisierung von Tätigen im Gesundheitswesen für die vielfältigen Arbeits- und Lebensweisen von Sexarbeiter:innen, intersektionale Verschränkungen von Diskriminierungsfaktoren und die daraus hervorgehenden Zugangshürden und gesundheitlichen Belastungen.
Zielgruppe: Unser Workshopangebot richtet sich an alle Personen in der Gesundheits- und Sozialversorgung im direkten Kontakt zu Patient:innen.
Didaktische Methode: Im ersten Teil des Workshops werden wir grundlegendes Wissen über die Lebenswelt Sexarbeit (Begrifflichkeiten, Arbeitsbereiche, Belastungsfaktoren) vermitteln, um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu schaffen. Im weiteren Verlauf werden wir Übungen zur Selbstreflexion, Diskussions-Inseln und die Arbeit an Fallbeispielen anbieten, um sich der praktischen Arbeit mit den Patient:innen mit Sexarbeitserfahrung anzunähern.
Auf die Verwendung aktivierender und interaktiver Methoden wird viel Wert gelegt.
Ziele: Vermittlung von Grundlagenwissen zur Sensibilisierung für eine besonders vulnerable Patient:innengruppe
Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: Das Format kann der voraussichtlichen Teilnehmer:innenzahl angepasst werden.
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Deborah Hacke: M.A. Angewandte Sexualwissenschaft, Leitung Projekt Roter Stöckelschuh
N.N.