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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Positive Health – eine neue Methode zur Gesundheitsförderung in der Hausarztpraxis

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ottomar Bahrs - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Düsseldorf, Deutschland
  • Karolien van den Brekel-Dijkstra - Institute for Positive Health International, Niederlande
  • Achim Mortsiefer - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocWS-35-01

doi: 10.3205/23degam319, urn:nbn:de:0183-23degam3194

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Bahrs et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der Alltagspraxis fokussieren sich Patient:innen und Ärzt:innen häufig auf Krankheitsbeschwerden und funktionelle Einschränkungen, die es zu beseitigen gilt. Der Ansatz der Salutogenese geht davon aus, dass Menschen selten nur gesund oder nur krank sind und dass es vor allem bei chronischer Krankheit lohnend ist, Ressourcen und gesundheitsförderndes Eigenmanagement von Patient:innen zu stärken. Zentrale Voraussetzung dafür ist es, die Selbsteinschätzung der Patient:innen wahr- und ernst zu nehmen.

Niederländische Forscher vom Institute for Positive Health haben mit Patient:innen und Behandler:innen 6 positiv definierte Gesundheitsdimensionen herausgearbeitet, für die sich ein strukturiertes Assessment in der hausärztlichen Sprechstunde bewährt hat. In den Niederlanden wird das Konzept „Positive Health“ im primärärztlichen Bereich breit und erfolgreich praktiziert. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass „Positive Health“ ein ressourcensparendes und maßgeschneidertes Vorgehen darstellt, das Zufriedenheit und Wohlbefinden aller Beteiligten fördert.

Der Workshop führt in die Leitgedanken von „Positive Health“ ein und stellt ein Verfahren vor, das die Visualisierung der Patientensicht auf die eigene Gesundheit erlaubt, Ressourcen erkennbar werden lässt und als Grundlage für ein die Salutogenese förderndes Gespräch geeignet ist. Dies ermöglicht einen personenzentrierten zielorientierten Dialog und soll im Workshop in parallelen Kleingruppen praktisch erfahrbar gemacht werden.

Zielgruppe: Allgemeinärzt:innen, in der Weiterbildung Befindliche, Praxismitarbeiter:innen, Gesundheitswissenschaftler:innen, weitere an personzentrierter Versorgung Interessierte

Didaktische Methode: Einführendes Referat, strukturierte Aufbereitung von Fallkonstellationen, Rollenspiele, Klein- und Großgruppendiskussionen

Ziele: Kennenlernen von Konzept und Tool und Anwendungserfahrungen, Diskussion und Austausch untereinander, Überlegungen zur Umsetzung im Tätigkeitsfeld der Teilnehmenden und Möglichkeiten der Unterstützung

Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 20

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Dr. Karolien van den Brekel-Dijkstra ist Direktorin des Positive Health international, weiterhin als Allgemeinärztin tätig und leitet Kurse zu „Positive Health“. Dr. Ottomar Bahrs ist Medizinsoziologe, Sprecher des Dachverbands Salutogenese und Lehrbeauftragter für Salutogenese an der Hochschule Fulda. Prof. Dr. Achim Mortsiefer ist Hausarzt in Köln und Lehrstuhlinhaber für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung am Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG) der Universität Witten/Herdecke