Artikel
Minimal Data Set – ein pragmatischer Ansatz zum vernetzten Forschen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Daten der hausärztlichen Praxisverwaltungssysteme (PVS) könnten zur raschen Beantwortung medizinischer Fragestellungen genutzt werden und damit Hinweise zur Verbesserung von Diagnostik, Therapie und Versorgungsqualität geben. Einer der größten Vorteile dieser Daten ist, dass sie ungefiltert sind, unterschiedlichste Patient:innen und deren Krankheitsverläufe einschließen und im Gegensatz zu Studiendatenbanken Hinweise zum realen Versorgungsgeschehen geben (Real World Data). Dies umfasst beispielsweise Häufigkeiten von Leistungen aus Abrechnungsziffern, Laborwerten, ICD-10-kodierten Diagnosen und demographischen Daten der Patient:innen, die teilweise über viele Jahre erhoben werden und für längsschnittliche Fragestellungen besonders gut geeignet sind.
In der Regel müssten Daten aus der Vielzahl der PVS abgerufen und aufwendig in einer Datenbank zusammengetragen werden Da dies jedoch für den Gesamtdatensatz zu aufwändig wäre, ist eine einfach umzusetzende Auswahl erforderlich: ein sogenanntes Minimal-Data-Set (MDS). Damit könnten mit ausgewählten Daten direkt aus den Praxen schnell und mit geringem Aufwand Antworten auf aktuelle Fragestellungen gefunden werden.
Zielgruppe: Hausärztliche Praxisteams (Ärzt:innen und MFA), Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen mit Interesse an vernetzender Forschung.
Didaktische Methode: Impulsvortrag: Information zum Stand eines netzübergreifenden MDS-Pilotprojektes. In Kleingruppenarbeit sollen Anwendungsszenarien entwickelt werden unter Beachtung der methodischen Voraussetzungen eines MDS.
Ziele: Vertreter:innen aus Praxis und Wissenschaft sollen im offenen Austausch relevante inhaltliche und methodische Fragestellungen herausarbeiten, die sich mittels MDS beantworten lassen. Es soll das Potential exploriert werden, das sich aus der Bereitstellung ausgewählter Daten ergeben kann.
Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 20–40
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Workshopleiter:innen sind die Netzwerkkoordinator innen der sechs BMBF-geförderten Forschungspraxennetze. Das aus Hausärzt:innen, Versorgungsforscher innen, Gesundheitswissenschaftler:innen, Psycholog:innen, Pädagog:innen sowie MFA bestehende interprofessionelle Team arbeitet auf vielen Ebenen vernetzend miteinander und freut sich auf den regen Austausch mit anderen Forschungsinteressierten.