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„Let´s talk about sex and drugs“ – Förderung der sexuellen Gesundheit und Prävention in der ärztlichen Praxis
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Die Vielfalt und Potenz an verfügbaren Substanzen hat in den letzten Jahren immens zugenommen. Für viele Menschen gehören sie zum Alltag dazu, sei es zur Leistungssteigerung, zum Feiern, als Selbstmedikation oder zur Steigerung der Lust beim Sex. Der sexualisierte Substanzkonsum kann bei mangelnder Konsumkompetenz Gesundheitsrisiken bergen. Neben den direkten Wirkungen der Substanzen kann auch die Fähigkeit sinken, sich bei sexuellen Begegnungen ausreichend vor HIV und anderen STIs zu schützten.
Oftmals wird der sexualisierte Substanzkonsum in der hausärztlichen Praxis nicht thematisiert, denn Reden über Sexualität und Substanzkonsum fällt oft beiden Seiten schwer.
Um Risiken, auch für sexuell übertragbare Infektionen richtig einschätzen zu können, bedarf es vor allem einer offenen Kommunikation. Ferner kann das Wissen um die Geschlechtsidentität, die sexuelle Orientierung und der gelebten Sexualität von Patient:innen helfen, Gesundheitsrisiken besser einzuschätzen und die richtige Beratung, Diagnostik und Behandlung anzubieten.
In dem Workshop wollen wir einen Überblick und Anregungen geben: Welche Substanzen gibt es und wie werden diese konsumiert? Wie können Ärzt:innen Gespräche zu diesen Themen führen und was tun, wenn sie bemerken, dass Patient:innen Substanzen nutzen und ihren Konsum nicht mehr kontrollieren
Zielgruppe: Allgemeinmediziner:innen, Internist:innen, Ärzt:innen in Weiterbildung.
Didaktische Methode: Substanzkunde sowie Einführung zu sexualisiertem Substanzgebrauch und Chemsex. Informationen zur Arbeit mit Menschen mit sexualisiertem Substanzkonsum aus ärztlicher und beraterischer Sicht. Diskussion und praktische Übungen zur Gesprächsführung anhand von Fallbeispielen.
Ziele:
- Reflexion des Umgangs mit Tabuthemen Substanzen und sexualisiertem Substanzkonsum
- Kennenlernen von gebräuchlichen Substanzen und Mustern des Gebrauchs
- Reflexion der Definition von Abhängigkeit und Sucht
- Erlernen von Methoden zur Gesprächsführung anhand von Fällen aus der ärztlichen und beraterischen Praxis
Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 10–15
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in:
- Dr. Martin Viehweger: Facharzt für Allgemein Medizin/Infektiologie in Berlin; Schwerpunkte: Chemsexbegleitung HIV-Medizin, PrEP, Hepatitis, Trans*Medizin Gastdozent an den Universitäten Charité und MHB; Referent und Trainer
- Jaques Kohl, Psychologe und syst. Therapeut, psychosozialer Leiter Checkpoint BLN
- Silke Eggers: Projektleitung Deutsche Aidshilfe