Artikel
TiZa: Titerbestimmung nach Impfung mit einem adjuvantierten Herpes-Zoster-Subunit-Vakzin bei Patient:innen mit Leberzirrhose und nach Lebertransplantation: eine prospektive Kohortenstudie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Patient:innen nach Lebertransplantation bilden aufgrund ihrer medikamentös induzierten Immunsuppression, ebenso wie Patient:innen mit einer Leberzirrhose eine vulnerable Gruppe für impfpräventable Erkrankungen, wie einer Herpes Zoster (HZ) Erkrankung. Die Inzidenzrate eines HZ ist bei Lebertransplantierten dreifach höher als in der Normalbevölkerung und führt in 20% der Fälle zu schweren Verläufen oder einer eingeschränkten Lebensqualität.
Seit Dezember 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission den adjuvantierten Herpes-Zoster-subunit Totimpfstoff als Indikationsimpfung bei über 50-jährigen Patient:innen mit chronischen Grunderkrankungen, wie auch bei Patient:innen mit Leberzirrhose oder nach Lebertransplantation. Bei diesen Patient:innen ist mit einer eingeschränkten Immunantwort zu rechnen. Bisher gibt es nicht ausreichend Daten, ob das zurzeit empfohlene Impfschema von zwei Impfungen zu einem ausreichenden Schutz bei diesem Kollektiv führt. Im Hinblick auf die niedrige Impfrate der Gesamtbevölkerung in Deutschland (7,7% nach 2. Impfung) scheint zudem die Akzeptanz des Impfstoffs gering zu sein.
Im Rahmen der TiZa-Studie werden Patient:innen mit Leberzirrhose und nach Lebertransplantation, die in universitären Spezialambulanzen rekrutiert werden, gebeten, ihre Hausärzt:innen aufzusuchen, um sich dort gegen HZ impfen zu lassen. Anschließende Titerkontrollen mittels eines sensitiven Luciferase-Verfahrens sollen den Impferfolg überprüfen.
Fragestellung: Die Studie untersucht, in welchem Ausmaß sich die humorale und T-zelluläre Immunantwort nach Impfung mit dem adjuvantierten Herpes-Zoster-subunit-Totimpfstoff bei Patient:innen mit Leberzirrhose oder nach Lebertransplantion im Vergleich zu einer immunkompetenten Kontrollgruppe unterscheidet. Zudem wird analysiert, ob es einen Zusammenhang zwischen der gemessenen Titerhöhe und der Schwere möglicher Impfreaktionen sowie dem klinischen Impfschutz gibt.
Diskussionspunkt: Im Rahmen der sektorübergreifenden Versorgung werden die Patient:innen mit einer Leberzirrhose ebenso wie die lebertransplantierten Patient:innen, von den universitären Spezialambulanzen gebeten sich bei ihren Hausärzt:innen für die Impfung vorzustellen. Hier zeigt sich allerdings immer mal wieder ein zögerliches, z.T. auch ablehnendes Verhalten der Hausärzt:innen diese besondere Kohorten zu impfen. Auch die Rekrutierung der immunkompetenten Kontrollgruppe erweist sich als schwierig.