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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

TiZa: Titerbestimmung nach Impfung mit einem adjuvantierten Herpes-Zoster-Subunit-Vakzin bei Patient:innen mit Leberzirrhose und nach Lebertransplantation: eine prospektive Kohortenstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephanie Vollmer-Raschdorf - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • Jürgen in der Schmitten - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • Jassin Rashidi-Alavijeh - Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin, Essen, Deutschland
  • Sebastian Voigt - Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Institut für Virologie, Essen, Deutschland
  • Hartmut Hengel - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Institut für Virologie, Freiburg, Deutschland; Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Konsiliarlabor für Herpes-Simplex-Virus und Varicella-Zoster-Virus, Freiburg, Deutschland
  • Benjamin Borchardt - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • Daniela Huzly - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Institut für Virologie, Freiburg, Deutschland; Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Konsiliarlabor für Herpes-Simplex-Virus und Varicella-Zoster-Virus, Freiburg, Deutschland
  • Eva-Maria Hüßler - Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE), Essen, Deutschland
  • Anne Halenius - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Institut für Virologie, Freiburg, Deutschland
  • Anette Graute - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • Katharina Willuweit - Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin, Essen, Deutschland
  • Suzan Botzenhardt - Universitätsmedizin Essen, Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE), Essen, Deutschland
  • Mirko Trilling - Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Institut für Virologie, Essen, Deutschland
  • Tobias Böttler - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Experimentelle Forschung, Freiburg, Deutschland
  • Dorothea Dehnen - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocOS-02-15

doi: 10.3205/23degam254, urn:nbn:de:0183-23degam2540

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Vollmer-Raschdorf et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Patient:innen nach Lebertransplantation bilden aufgrund ihrer medikamentös induzierten Immunsuppression, ebenso wie Patient:innen mit einer Leberzirrhose eine vulnerable Gruppe für impfpräventable Erkrankungen, wie einer Herpes Zoster (HZ) Erkrankung. Die Inzidenzrate eines HZ ist bei Lebertransplantierten dreifach höher als in der Normalbevölkerung und führt in 20% der Fälle zu schweren Verläufen oder einer eingeschränkten Lebensqualität.

Seit Dezember 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission den adjuvantierten Herpes-Zoster-subunit Totimpfstoff als Indikationsimpfung bei über 50-jährigen Patient:innen mit chronischen Grunderkrankungen, wie auch bei Patient:innen mit Leberzirrhose oder nach Lebertransplantation. Bei diesen Patient:innen ist mit einer eingeschränkten Immunantwort zu rechnen. Bisher gibt es nicht ausreichend Daten, ob das zurzeit empfohlene Impfschema von zwei Impfungen zu einem ausreichenden Schutz bei diesem Kollektiv führt. Im Hinblick auf die niedrige Impfrate der Gesamtbevölkerung in Deutschland (7,7% nach 2. Impfung) scheint zudem die Akzeptanz des Impfstoffs gering zu sein.

Im Rahmen der TiZa-Studie werden Patient:innen mit Leberzirrhose und nach Lebertransplantation, die in universitären Spezialambulanzen rekrutiert werden, gebeten, ihre Hausärzt:innen aufzusuchen, um sich dort gegen HZ impfen zu lassen. Anschließende Titerkontrollen mittels eines sensitiven Luciferase-Verfahrens sollen den Impferfolg überprüfen.

Fragestellung: Die Studie untersucht, in welchem Ausmaß sich die humorale und T-zelluläre Immunantwort nach Impfung mit dem adjuvantierten Herpes-Zoster-subunit-Totimpfstoff bei Patient:innen mit Leberzirrhose oder nach Lebertransplantion im Vergleich zu einer immunkompetenten Kontrollgruppe unterscheidet. Zudem wird analysiert, ob es einen Zusammenhang zwischen der gemessenen Titerhöhe und der Schwere möglicher Impfreaktionen sowie dem klinischen Impfschutz gibt.

Diskussionspunkt: Im Rahmen der sektorübergreifenden Versorgung werden die Patient:innen mit einer Leberzirrhose ebenso wie die lebertransplantierten Patient:innen, von den universitären Spezialambulanzen gebeten sich bei ihren Hausärzt:innen für die Impfung vorzustellen. Hier zeigt sich allerdings immer mal wieder ein zögerliches, z.T. auch ablehnendes Verhalten der Hausärzt:innen diese besondere Kohorten zu impfen. Auch die Rekrutierung der immunkompetenten Kontrollgruppe erweist sich als schwierig.