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Werden Empfehlungen benötigt, ob Gesundheitsfachberufe bei potenziellen Notfällen eine Arztpraxis, den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder den Rettungsdienst einbeziehen?
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Bei Notfallsituationen in Pflegeeinrichtungen entscheiden Pflegefachpersonen darüber, ob ärztliche Kompetenz über hausärztliche Praxen, den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder den Rettungsdienst einbezogen wird. Für diese Entscheidung wurden im Projekt NOVELLE (FKZ: 01NVF18007; G-BA Innovationsfonds) Empfehlungen entwickelt. Diese Empfehlungen berücksichtigen die Versorgungsrealität von Pflegefachpersonen und binden den Bewohnerwillen strukturiert ein.
Auch in anderen Versorgungssettings werden bei Notfällen derartige Entscheidungen von Gesundheitsfachpersonal oder von Hilfspersonal getroffen. Beispiele sind die häusliche Krankenpflege, Hausbesuche durch weitergebildete Medizinische Fachangestellte oder der Rettungsdienst. Im Rettungsdienst sind es Ärztliche Leitungen Rettungsdienst (ÄLRD), die medizinische Entscheidungen des Fach- und Hilfspersonals steuern sollen.
Fragestellung: Sollten Empfehlungen für die Wahl der weiterversorgenden Einrichtung bei potenziellen Notfällen für verschiedene Gesundheitsfachberufe oder Hilfspersonen in unterschiedlichen Versorgungssettings etabliert werden? An welche Zielgruppen sollten sich derartige Empfehlungen richten?
Diskussionspunkt: Bei einer Kurzbefragung nach einem spezifischen Fachvortrag schätzten die teilnehmenden ÄLRD entsprechende Empfehlungen im Sinne von Handlungsempfehlungen oder Leitlinien für Pflegefachpersonen und auch für andere Gesundheitsfachberufe als sinnvoll ein. Diese Einschätzung galt insbesondere für den Gesundheitsfachberuf im Rettungsdienst, also Notfallsanitäter.
Inwieweit teilen Hausärztinnen diese Einschätzung der ÄLRD? Diskutiert werden soll, ob derartige Empfehlungen für eine sektorenübergreifende Steuerung von Notfallpatienten durch Gesundheitsfachberufe aus hausärztlicher Sicht angebracht sind. Welche verschiedenen Rollen könnten sich für die Hausärzteschaft aus derartigen Empfehlungen ergeben? Die Diskussion sollte verschiedene Versorgungssettings betrachten und telemedizinische Angebote unterschiedlicher Akteure ebenfalls einbeziehen.