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Evaluation des Fortbildungsprogramms des Forschungspraxennetzes Baden-Württemberg (FoPraNet-BW) hinsichtlich Informationsgewinn, Schwierigkeitsgrad und didaktischer Methoden im interprofessionellen Vergleich
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Aufbaus hausärztlicher Forschungspraxennetze sollen ärztliche und nicht-ärztliche Mitarbeitende in Hausarztpraxen für Durchführung und Konzeption versorgungsnaher Forschung qualifiziert werden. Dies geschieht im Forschungspraxennetz Baden-Württemberg (FoPraNet-BW) durch die Teilnahme an nicht-interventionellen und interventionellen Forschungsprojekten und durch ein neues Fortbildungsprogramm, dessen Inhalte mit der Arbeitsgruppe Fortbildung und Training (AG-FT) der Initiative deutscher Forschungspraxennetze (DESAM-ForNet) abgestimmt wurden. Das FortbildungsprogrammPlus umfasst acht asynchrone Online-Lerneinheiten à 45 Minuten und eine 90-minütige Präsenz-/Live-Lerneinheit. Jede Lerneinheit wird von zehn Multiple-Choice-Fragen und formativen Evaluationsfragen begleitet. Die Ergebnisse der Pilotierung durch Adressat:innen verschiedener Professionen finalisierten das Fortbildungsprogramm.
Fragestellung: Wie beurteilen ärztliche und nicht-ärztliche Mitarbeitende in Hausarztpraxen das FoPraNet-BW-FortbildungsprogrammPlus hinsichtlich Informationsgewinn, Schwierigkeitsgrad und didaktischer Aufbereitung? Gibt es Unterschiede in der Rezeption zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeitenden?
Methoden: März bis Juni 2023 nehmen etwa 50 Ärztinnen und Ärzte sowie 50 nicht-ärztliche Mitarbeitende am Fortbildungsprogramm für ForschungspraxenPlus im FoPraNet-BW teil. Für das Abschlusszertifikat ist die Beantwortung der insgesamt 45 formativen Evaluationsfragen (5 pro Lerneinheit) erforderlich. Die Evaluationsfragen bieten geschlossene und offene Antwortmöglichkeiten und umfassen Fragen zum Informationsgewinn, zum empfundenen Schwierigkeitsgrad und dem Nutzen der verschiedenen didaktischen Aufbereitungen. Häufigkeitsangaben werden professionsgetrennt errechnet, auch weitere Analyseverfahren wie vergleichende und adjustierte Testungen auf Unterschiede zwischen den Professionsgruppen werden angewandt. Freitextantworten werden mithilfe qualitativer Analyseverfahren ausgewertet.
Ergebnisse: Ergebnisse liegen im September 2023 vor.
Diskussion: Die Evaluationsergebnisse können separat für die genannten Berufsgruppen diskutiert werden. Dies erscheint insbesondere im Hinblick auf die Neuartigkeit des Fortbildungsprogramms erforderlich und unterstützt eine nachhaltige Verstetigung desselben. Da die Inhalte mit der AG-FT der DESAM-ForNet abgestimmt wurden, können die Ergebnisse auch für andere Forschungspraxennetze interessant sein. Limitierend ist die geringe Anzahl der formativen Evaluationsfragen; die Begrenzung schien jedoch im Hinblick auf die Akzeptanz und die langfristige Bindung der Praxismitarbeitenden notwendig.
Take Home Message für die Praxis: Die Rückmeldung der Praxismitarbeitenden ist essentiell für die Etablierung eines praxisnahen Fortbildungsprogramms zur Qualifizierung für versorgungsnahe Forschung in der Hausarztpraxis.