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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Lernen vor Ort: Entwicklung eines gemischtmethodischen Forschungsansatzes für Modellregionen für ärztliche Ausbildung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thorsten Doneith - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Jessica Gröninger - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Markus Buchner - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Roland Koch - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-01-07

doi: 10.3205/23degam148, urn:nbn:de:0183-23degam1489

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Doneith et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Hausärztemangel ist speziell in ländlichen Regionen allgegenwärtig. Er stellt Patienten, Ärzte und Politik vor zunehmende Probleme. Ein wirksamer Ansatz zur Lösung der Nachwuchsprobleme liegt darin, Studierende frühzeitig mit Regionen in Kontakt zu bringen z.B. durch regionale Lehrangebote („Community-based medical education“).

Im Rahmen des Projektes „Modellregionen für Ärztliche Ausbildung“ wurde gemeinsam mit einer hausärztlich unterversorgten Region ein regionales Lehrangebot für Studierende der Vorklinik entwickelt.

Während der einwöchigen Lehrveranstaltung begegnen Studierende Akteuren der regionalen Gesundheitsversorgung, sammeln praktische Erfahrungen mit interdisziplinärer, interprofessioneller und sektorenübergreifender Zusammenarbeit und lernen regionale Versorgungsstrukturen kennen.

Mit dem Ziel einer langfristigen Anbindung der Studierenden an Regionen müssen ablaufenden Lernprozesse und Erfahrungen verstanden, sowie Einflussfaktoren identifiziert werden. Ziel dieser Studie ist es, geeignete Evaluationsinstrumente für eine begleitende Evaluation der Modellregionen zu entwickeln und zu pilotieren.

Fragestellung:

  • Wie müssen Werkzeuge zur Beforschung von Aspekten regionalen Lernens bei Medizinstudierenden ausgestaltet sein?
  • Wie bewerten Teilnehmende einer regionalen Wahlpflichtveranstaltung ihre Erfahrungen?

Methoden: In einem gemischtmethodischen Ansatz wurden ein Fragebogen und Interviewleitfäden entwickelt. In die Konzeption der Instrumente flossen Erkenntnisse mehrerer strukturierter Interviews mit den ersten Veranstaltungsteilnehmenden ein.

Skalen und Items des Fragebogens wurden teils von bestehenden Fragebögen entnommen und adaptiert, teils selbst entwickelt. Fragen im strukturierten Interviewleitfaden wurden auf Basis des Experience-Based Learning-Modells von Kolb entwickelt.

Während Fragebogenitems neben demographischen Daten die längsschnittliche Entwicklung von Einstellungen und Interessen Studierender an regionaler Versorgung und Arbeit im ländlichen Raum erfragen, sollen sich Interviewfragen den regional gemachten Lernerfahrungen und Lernprozessen annähern.

Ergebnisse: Die Erprobung der Werkzeuge erfolgt im Sommersemester 2023. Ergebnisse werden beim Kongress präsentiert. Mithilfe dieser sollen Werkzeuge weiter verbessert werden, um eine gemischtmethodische Folgestudie zu konzipieren, die longitudinal Daten in Modellregionen erfasst.

Diskussion: s.o.

Take Home Message für die Praxis:

1.
Regionales Lernen bietet eine Chance, Studierende mit ländlichen Regionen und Lernorten außerhalb ihres sonstigen universitären Kontextes in Kontakt zu bringen.
2.
Hierzu ist es notwendig Lernprozesse und deren Einflussfaktoren besser zu verstehen, was durch begleitende Evaluation mit geeigneten Evaluationsinstrumenten ermöglicht wird.