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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

10 Jahre Mentoring am Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen: Welche Themen beweg(t)en Ärzte/innen in Weiterbildung?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maria Farquharson - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Ida Lotter - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Viola Geberzahn - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Miriam Schwär - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Joy Rosenow-Gerhard - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Ferdinand M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-01-06

doi: 10.3205/23degam147, urn:nbn:de:0183-23degam1475

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Farquharson et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit 2013 bietet das Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen ein Gruppenmentoring für Ärzte/innen in Weiterbildung Allgemeinmedizin an. Ziel ist die persönliche Entwicklung und Professionalisierung im individuellen beruflichen Kontext und die Förderung regionaler Vernetzung [1]. 2013 startete das Mentoringprogramm mit 44 Mentees in vier Gruppen. 2022 nahmen 149 Mentees in insgesamt 18 Gruppen teil. Die Themenauswahl orientiert sich dabei am Bedarf der Mentees.

Fragestellung: (Wie) verändern sich die Mentoringthemen im Verlauf von zehn Jahren in ihrer Auswahl durch und Relevanz für die Mentees?

Methoden: In die Auswertung einbezogen wurden 427 Sitzungshemen aus 399 Mentoringtreffen (2013–2022) sowie deren Evaluationsdaten (Rücklaufquote 85%, n=1.927). Im Rahmen eines qualitativ-inhaltsanalytischen Vorgehens wurde eine induktive Kategorienbildung der Themen vorgenommen. Die kategorisierten Themen wurden nach Jahren und Häufigkeit in Relation zu den Treffen; das Evaluationsitem zur Relevanz des Sitzungsthemas quantitativ in SPSS ausgewertet.

Ergebnisse: Zwischen 2013 und 2022 wurden 53 verschiedene Themen behandelt. Das häufigste Thema war „Zukunftsperspektiven“ (11%). Weitere beliebte Themen waren „Offener Austausch“ (9%), „Profilbildung“ (8%) und „Vorbereitung auf die Facharztprüfung“ (7%). Im Verlauf der zehn Jahre sind Unterschiede im Ranking zu erkennen (bspw. während der Pandemie ein Fokus auf offenen Austausch). Die Auswertung der Evaluationsdaten zur Relevanz der Themen wird aktuell durchgeführt und die Ergebnisse beim Kongress präsentiert.

Diskussion: Verschiedene Faktoren, darunter Gruppenkonstellation und -dynamik, strukturelle und äußere Einflüsse sowie individuelle Wünsche Einzelner beeinflussen die Themenwahl und damit die Bewertung der Relevanz durch die Mentees.

Take Home Message für die Praxis: Die Auswertung von Mentoringthemen bietet einen Einblick in Fragestellungen und Herausforderungen, die Ärzten/innen in Weiterbildung begegnen. Das Mentoring bietet eine inhaltlich flexible Plattform, für die persönliche und berufliche Entwicklung der Mentees relevante Themen in einem vertraulichen Rahmen bedarfsgerecht aufzugreifen.


Literatur

1.
Broermann M et al.Wer profitiert vom Mentoring? Evaluation eines hessenweiten Mentoringprogramms für angehende Hausärzte/Hausärztinnen. ZAllgMed.2019 95(1): 20–25.