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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Onlineformate im Seminarprogramm der Kompetenzzentren Weiterbildung – Ergänzung oder Ersatz?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Janina Meinel - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Anna-Maria von Oltersdorff-Kalettka - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • Mandy Gottschall - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-24-06

doi: 10.3205/23degam141, urn:nbn:de:0183-23degam1414

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Meinel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zur Unterstützung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung bieten Kompetenzzentren Weiterbildung (KW) Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) Seminare an. Aufgrund der Pandemiesituation wurden Onlineformate entwickelt, die gut angenommen wurden und in Zukunft gewünscht werden. Mit dem Ziel, damit außerdem Personen in Elternzeit oder großen Entfernungen besser zu erreichen, ergänzen Onlineangebote weiterhin das Seminarprogramm.

Fragestellung: Welche ÄiW erreichen wir durch die Onlinelehre im Rahmen des Seminarprogramms? Ist das Onlineformat ein sinnvolles/gutes Ergänzungs- bzw. Ersatzangebot?

Methoden: Jede Veranstaltung im Rahmen des Seminarprogramms wird durch die Teilnehmenden evaluiert. An den Veranstaltungen können nur im KW registrierte ÄiW teilnehmen. Die Evaluations- und Registrierungsdaten wurden deskriptiv hinsichtlich der Nutzung online vs. Präsenz analysiert.

Ergebnisse: 2022 haben 90 ÄiW an mindestens einem Seminar, davon 22% ausschließlich in Präsenz, 17% nur online teilgenommen. Der Großteil (61%) der Teilnehmenden wechselte zwischen den verschiedenen Formaten. Dabei bevorzugen ÄiW, die momentan nicht ärztlich tätig sind, Onlineformate eher (online 12%, Präsenz 7%). ÄiW aus Großstädten bildeten jeweils mindestens die Hälfte der Teilnehmenden (online 50%, Präsenz 62,5%). 55% der Präsenz-Teilnehmenden sind in Vollzeit und 38% in Teilzeit, 58% der Onlineteilnehmenden in Vollzeit und 30% in Teilzeit beschäftigt. Angaben zum Standort der Praxis, die Versorgungstufe des Krankenhauses sowie Geschlecht sind in den Veranstaltungsformaten ähnlich verteilt.

Die Gesamtzufriedenheit wurde nach Präsenzveranstaltungen von 72% und nach Onlineseminaren mit 61% mit sehr zufrieden bewertet (Rücklaufquote 69,0% bzw. 65%).

Diskussion: Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss von soziobiografischen Daten eher eine untergeordnete Rolle bei der Nutzung der verschiedenen Seminarformate spielt. ÄiW, die momentan nicht ärztlich tätig sind, werden online besser erreicht. Die höhere Gesamtzufriedenheit bei Präsenzveranstaltungen lässt vermuten, dass die ÄiW in Präsenz möglicherweise besser angesprochen werden. Im weiteren Verlauf soll evaluiert werden, inwieweit Hybridformate eine Option sein können.

Take Home Message für die Praxis: Onlineformate können eine Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen sein, um ÄiW zu erreichen, die bspw. momentan nicht ärztlich tätig sind. Präsenzveranstaltungen können sie aber nicht vollständig ersetzen.