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Entwicklung des interprofessionellen personenzentrierten Versorgungskonzepts ‚interprof HOME‘ für Personen mit Pflegebedarf, die in ihrer eigenen Häuslichkeit leben: eine Mixed-methods-Studie
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Personen mit Pflegebedarf haben komplexe Gesundheitsbedürfnisse, die eine Einbeziehung von informellen Pflegepersonen und verschiedenen Gesundheitsfachkräften erfordern. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiges Element der personenzentrierten Versorgung, die oft unzureichend umgesetzt wird. Die Folgen können u.a. in vermeidbaren Krankenhausaufenthalten bestehen.
Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es, die derzeitige Zusammenarbeit in der häuslichen Versorgung zu untersuchen und ein personenzentriertes Versorgungskonzept unter Berücksichtigung der Perspektive aller beteiligten Personengruppen zu entwickeln.
Methoden: Basierend auf einer Literaturübersicht (Arbeitspaket (AP) 1) wurde ein Leitfaden für halbstrukturierte Interviews entwickelt, in denen die Perspektiven von Personen mit Pflegebedarf (n=20), Angehörigen (n=21) und Vertreter:innen der gesetzlichen Krankenkassen (n=5) erhoben wurden. In monoprofessionellen Fokusgruppen (n=9) mit Pflegefachpersonen (n=19), Hausärzt:innen (n=14) und Therapeut:innen (n=20) wurde die derzeitige Zusammenarbeit und ihre Potentiale diskutiert (AP2). Zusätzlich wurde ein Survey (AP3) mit Pflegebedürftigen/Angehörigen (n=37), Pflegefachpersonen (n=70), Hausärzt:innen (n=33) und Therapeut:innen (n=81) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in gemischten Fokusgruppen (n=3) mit insgesamt 37 Teilnehmenden diskutiert (AP5). Die qualitativen Daten wurden mittels strukturierender Inhaltsanalyse nach Kuckartz, die quantitativen Daten deskriptiv ausgewertet. Zudem wurden 8 Best-Practice-Fälle auf Grundlage von 9 Beobachtungen von Hausbesuchen, 29 Interviews und 2 Shadowings nach Grounded Theory analysiert (AP4). Unter Berücksichtigung der Daten aus AP3 – AP5 wurde das Versorgungskonzept in einem Workshop mit Expert:innen (n=25) erarbeitet (AP6).
Ergebnisse: Das Versorgungskonzept „interprof HOME“ besteht aus sechs Maßnahmen: Auftakt-Treffen, Benennung und Stärkung einer koordinierenden Person, digitales Kommunikationssystem (Messenger), Sondertelefonnummer, gemeinsamer Hausbesuch, gemeinsame Besprechungen.
Diskussion: Durch den Einbezug aller Personengruppen konnte ein Versorgungskonzept zur Verbesserung der Zusammenarbeit in der Versorgung von Personen mit Pflegebedarf in der Häuslichkeit entwickelt werden. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf personenzentrierte Ergebnisse und die Zusammenarbeit sollten in weiteren Untersuchungen evaluiert werden.
Take Home Message für die Praxis: Das Versorgungskonzept „interprof HOME“ könnte dazu beitragen die Zusammenarbeit und damit die Versorgung von Personen mit Pflegebedarf, die in ihrer eigenen Häuslichkeit leben, zu verbessern.