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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Kompetenzen und individuelle Lernschwerpunkte von Studierenden in den allgemeinmedizinischen Blockpraktika zwischen 2014 und 2022

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Juliana Petersen - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Serdar Yilmaz - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Birgit Kemperdick - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Gisela Ravens-Taeuber - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-16-04

doi: 10.3205/23degam092, urn:nbn:de:0183-23degam0921

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Petersen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das allgemeinmedizinische Blockpraktikum im Medizinstudium dient der Vertiefung praktischer Kompetenzen. Die Kompetenzen der Studierenden können variieren. Am Standort Frankfurt legen Studierende und Lehrärzte/Lehrärztinnen zu Beginn mit Hilfe eines Fragebogens gemeinsam fest, welche Kompetenzen schwerpunktmäßig im zweiwöchigen Praktikum vertieft werden sollen.

Fragestellung: Welche Schwerpunkte wurden am Standort Frankfurt im Sommersemester 2022 ausgewählt? Wie hat sich die Auswahl seit 2014 verändert? Wie schätzen die Studierenden sich selbst ein bzgl. ihrer Kompetenztiefen?

Methoden: In die Analysen eingeschlossen werden Fragebögen von Studierenden aus dem (5.)/6. klinischen Semester aus 2014 sowie 2018 bis 2022 (coronabedingt nicht eingeschlossen wurde das Sommersemester 2020). Der Fragebogen umfasst eine Liste von 26 Kompetenzen, aus welchen mehrere Schwerpunkte ausgewählt werden können. Zusätzlich schätzen die Studierenden ihre Kompetenztiefen vor und nach dem Praktikum ein. Die Analyse erfolgt deskriptiv mittels IBM SPSS Statistics 28.

Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse: In die Analysen werden 1.541 Fragebögen eingeschlossen (Rücklaufquote 88,2%). Im Durchschnitt wurden sechs (SD 3) Kompetenzen priorisiert. Im Sommersemester 2022 (N=185) wurden am häufigsten die drei Kompetenzen „Pharmakotherapie“ (52% der Studierenden), „Laborbefunde interpretieren“ (49%) und „EKG-Befundung“ (48%) und am seltensten „Blutzucker messen“ (2%) und „Infusionen anlegen“ (1%) als Schwerpunkte ausgewählt. In den vorangegangenen Semestern war es ähnlich, im Jahr 2014 beispielsweise waren die drei am häufigsten priorisierten Kompetenzen dieselben wie in 2022. Die eigenständige Erhebung einer Anamnese wurde über die Jahre häufiger als Schwerpunkt festgelegt (29% in 2014, 35% in 2019, 43% in 2022). Über alle Semester hinweg schätzten die Studierenden zu Beginn und am Ende des Praktikums ihre Kompetenzen selbst in Ergometrie am niedrigsten und in Blutdruckmessung am höchsten ein.

Diskussion: Die am häufigsten genannten Schwerpunkte für das Blockpraktikum scheinen am Studienort Frankfurt seit Jahren relativ konstant zu sein. Der gestiegene Anteil an Studierenden mit einer Schwerpunktsetzung auf Anamnese ist nicht nur durch pandemiebedingte Unterrichtseinschränkungen erklärbar.

Take Home Message für die Praxis: Die Ergebnisse können für Curriculumsentwickler interessant sein.