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Übergang von Patient:innen mit kürzlich diagnostizierter Demenz vom stationären ins ambulante Setting – ein Scoping-Review
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Eine neu gestellte Demenzdiagnose stellt Patient:innen und Zugehörige vor diverse Herausforderungen. Sie wünschen, von einer vertrauten Gesundheitsfachkraft aufgefangen zu werden und ihre Ängste und Fragen ansprechen zu können. Hausärzt:innen übernehmen meist diese Funktion und sind als Lots:innen im Gesundheitswesen für die Planung der weiteren Versorgung zuständig. Sie sind daher auf den Austausch mit anderen Fachkräften, die die Diagnose stellen und an der Versorgung beteiligt sind, angewiesen.
Fragestellung: Wie werden Patient:innen mit einer neu diagnostizierten Demenz in der hausärztlichen Praxis versorgt? Wie gestaltet sich die Kommunikation zwischen den verschiedenen Settings?
Methoden: Es wurde ein Scoping Review (PRISMA ScR Checklist) mit einer Recherche in den folgenden Datenbanken durchgeführt: Pubmed, Scopus, Web of Science, Cochrane Library, PsychInfo, GeroLit und Cinahl. Duplikate wurden entfernt, Titel/Abstracts sowie Volltexte wurden gescreent.
Ergebnisse: Die finale Datenextraktion umfasste 10 Publikationen, welche verschiedene Strategien im hausärztlichen Setting für die Nachsorge der Patient:innen abbilden. Hausärzt:innen sehen ihre Aufgabe demnach darin, Patient:innen Trost zu spenden sowie Klarheit zu schaffen bspw. durch Informationsweitergabe und die Planung der weiteren Versorgung. Die Einbindung von Menschen mit Demenz und Angehörigen in diese Planung ermöglicht eine patientenzentrierte Versorgung. Hausärzt:innen betonten die Relevanz, Sorgen ernst zu nehmen und Wünsche zu respektieren. Die Kommunikation zwischen dem hausärztlichen Setting und anderen Fachkräften in Bezug auf die postakute Versorgung wurde in allen Studien als unzureichend bewertet. Mangelnder Informationsaustausch und fehlende klinische Aufzeichnungen sowie Empfehlungen für das hausärztliche Setting führen dazu, dass Hausärzt:innen sich in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sehen.
Diskussion: Die Weitergabe notwendiger Informationen an das hausärztliche Setting unter Einbindung digitaler Kommunikationswege oder der Entwicklung von „Shared Care Pathways“ könnte die patientenzentrierte Versorgung und die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen fördern.
Take Home Message für die Praxis: Eine gute Kommunikation zwischen den Settings kann eine effiziente Ressourcenzuweisung sowie eine wirksame Zusammenarbeit und Koordination der Versorgung erleichtern und die Behandlung von Menschen mit Demenz nachhaltig verbessern.