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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Determinanten der Immunantwort bei Pflegebedürftigen im Kontext einer COVID-19-Infektion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rita Schwaiger - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Christian Janke - Klinikum der Universität München, LMU München, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin, München, Deutschland
  • Julian Mayrhuber - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Mara Pettke - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Susan Müller - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Irina Michel - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Tobias Dreischulte - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland
  • Jochen Gensichen - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-13-03

doi: 10.3205/23degam075, urn:nbn:de:0183-23degam0757

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Schwaiger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Bayerische ambulante COVID-19 Monitor (BaCoM) hat zum Ziel die physischen, psychischen und sozialen Auswirkungen der COVID-19-Erkrankung bei Pflege- oder Unterstützungsbedürftigen zu erfassen. Außerdem stellt sich die Frage, wie die vulnerable Gruppe am besten vor weiteren Infektionen geschützt werden kann. In diesem Zusammenhang ist der Begriff der Immunoseneszenz von Bedeutung, eine dem Alter angepasste Immunantwort auf ein Ereignis wie eine Infektion oder eine Impfung. Diese wird altersentsprechend immer schwächer, weshalb häufig ab dem 60. Lebensjahr Impfungen indiziert sind oder aufgefrischt werden müssen.

Fragestellung: Wie ist der Immunstatus älterer gebrechlicher Menschen nach einer COVID-19 Infektion bzw. nach einer entsprechenden Impfung? Welche immunologischen Determinanten beeinflussen die Immunantwort? Welche immunologischen und epidemiologischen Determinanten sind für eine Durchbruchsinfektion verantwortlich?

Methoden: Die Teilnehmer:innen der BaCoM-Studie werden im halbjährlichen Abstand mit Hilfe von Fragebögen zu ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit befragt. Zusätzlich werden Routinelaborparameter sowie zur Erhebung des serologischen COVID-19-Status, SARS-CoV-2-Nucleocapsid- und SARS-CoV-2-Spike-Antikörper bestimmt.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen eine Abhängigkeit des Spike Antikörper-Titers von der Anzahl der Impfungen sowie der Infektionen, wobei erst nach der ersten Auffrischimpfung nennenswert hohe Spike- Titer über einen längeren Zeitraum messbar sind. Die höchsten Spike Titer werden nach einem dualen Ereignis von Impfung und Infektion beobachtet. Wir konnten zeigen, dass sich auch in der Gruppe der Hochbetagten eine entsprechende SARS-CoV-2-Immunantwort nach einem vorausgehenden Ereignis generieren lässt und über einen längeren Zeitraum nachweisbar ist.

Diskussion: Es gilt zu überprüfen, welche Determinanten die Immunantwort beeinflussen, wobei wir u.a. Zeitpunkt, Dauer und Symptomatik der Infektion, Impfstatuts, Vorerkrankungen und Medikation besonders betrachtet werden. In diesem Zusammenhang wollen wir außerdem Faktoren betrachten die für die Ausprägung eine Durchbruchsinfektion verantwortlich sind.

Take Home Message für die Praxis: Wir hoffen, abhängig von der Immunantwort eine Empfehlung aussprechen zu können, ob und in welchem Abstand weitere COVID-19-Impfungen besonders bei vulnerablen Gruppen notwendig sind und ob dadurch ein schwerer symptomatischer Verlauf abgewendet werden kann.