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Zusammenarbeit Allgemeinmedizin und Psychotherapie – Sprechen wir ausreichend miteinander über unsere gemeinsamen Patienten?
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Veröffentlicht: | 27. September 2023 |
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Hintergrund: Für psychisch erkrankte Menschen erfolgt in der Regel der erste Kontakt im Gesundheitswesen über den Hausarzt und es ist deren Aufgabe, die Erkrankungen zu erkennen, zu behandeln und ggf. die Behandlung zu koordinieren. Psychotherapie als eine Therapiesäule wird von psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten als Akut-, Kurzzeit- oder Langzeittherapie als Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt. Derzeit anerkannte psychotherapeutische Verfahren in der kassenärztlichen Versorgung sind die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, die Systemische Therapie und die Psychoanalyse.
Der Zugang zum Psychotherapeuten erfolgt in der Regel per Überweisung durch den Hausarzt, kann jedoch auch selbstständig oder durch Überweisung eines Fachspezialisten erfolgen. Psychologische Psychotherapeuten müssen vor Beginn der Behandlung einen Konsiliarbericht anfordern. Im Weiteren existieren Vorgaben zur Berichtspflicht von Psychologischen Psychotherapeuten an die Hausärzte. Es gibt jedoch keine genauer definierten Vorgaben zu Umfang und der Anzahl der Berichte während der gesamten Dauer der psychotherapeutischen Behandlung. Dabei ist die Zustimmung des Patienten mit einer Schweigepflichtentbindung des Psychotherapeuten gegenüber dem Hausarzt wichtige Voraussetzung. Wenn der Patient den Austausch zwischen Hausarzt und Psychotherapeut verweigert oder keinen Hausarzt besitzt, kann die Berichtspflicht folglich nicht erfüllt werden.
Da Patienten oftmals während einer Psychotherapie durch Hausärzte weiterbetreut werden, ist es von Interesse, welche Informationen über Therapieansätze, -ziele, -verläufe und -interventionen im jeweiligen Behandlungssetting durchgeführt werden und wie diese aufeinander abgestimmt werden sollten, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Bisher existieren keine systematischen Studien zu diesen Fragestellungen.
Zielgruppe: Hausärzte, Psychotherapeuten, Forschende, Interessierte
Didaktische Methode: Inputvortrag mit ersten Ergebnissen einer qualitativen Hausarztbefragung; Gruppenarbeit; Plenumsdiskussion
Ziele: Im Fokus stehen ein strukturierter Austausch über Erfahrungen und Sichtweisen der Teilnehmer zur Zusammenarbeit von Hausärzten und Psychotherapeuten insbesondere mit Blick auf die Rolle und Aufgaben der Hausärzte in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: 15–20
Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Dr. S. Schulz ist Facharzt für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie und langjährig als Mitarbeiter des Instituts für Allgemeinmedizin Jena sowie parallel in einer ländlichen Hausarztpraxis tätig.