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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Häufigkeit von Substitutionsbehandlungen mit Eisen-/Vitaminpräparaten in der Schwangerschaft

Meeting Abstract

  • U. Spary-Kainz - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin, Graz, Österreich
  • S. Rundel - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin, Graz, Österreich
  • A. Avian - Medizinische Universität Graz, Institut für Medizinische Informatik Statistik und Dokumentation, Graz, Österreich
  • H. Jakse - Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Mutter-Kind-Pass Stelle, Graz, Österreich
  • T. Semlitsch - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin, Graz, Österreich
  • A. Siebenhofer-Kroitzsch - Medizinische Universität Graz, Institut für Allgemeinmedizin, Graz, Österreich; Goethe Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam094

doi: 10.3205/17degam094, urn:nbn:de:0183-17degam0944

Veröffentlicht: 5. September 2017

© 2017 Spary-Kainz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Gesamtprojekt beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob ein zweimaliges Screening auf Anämie in der Schwangerschaft sinnvoll ist. Dieses Teilprojekt beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob und wie viele Frauen in der Schwangerschaft ein Eisen-/Vitaminpräparat einnehmen.

Fragestellung: Wie häufig erfolgt in der Schwangerschaft die Einnahme eines Eisen-/Vitaminpräparates? Wer hat die Einnahme empfohlen? Zu welchem Zeitpunkt beginnen die Frauen mit der Einnahme des Präparates?

Methoden: Es wurde eine anonyme Fragebogenerhebung bei der zweiten Laboruntersuchung (25. – 28. Schwangerschaftswoche) in der Mutter-Kind-Pass Stelle der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse in Graz durchgeführt. Es wurden 325 Fragebögen ausgewertet.

Ergebnisse: Während 11% der Schwangeren angaben, dass bereits vor der Schwangerschaft ein Anämie diagnostiziert wurde, gaben 73% der Befragten an, ein entsprechendes Präparat in der derzeitigen Schwangerschaft einzunehmen. 81% der Frauen, die ein Präparat nahmen, nahmen dieses regelmäßig ein und die Empfehlung hierfür kam zu 66% vom Arzt. 46% der Frauen, die ein Präparat einnahmen, haben mit der Einnahme während der Schwangerschaft, vor der ersten Laboruntersuchung begonnen.

Diskussion: Die Vermutung, dass sehr viele Frauen in der Schwangerschaft ein Eisen-/Vitaminpräparat einnehmen, konnte bestätigt werden. Es war überraschend, dass sehr viele Frauen diese Präparate bereits vor der ersten Laboruntersuchung in der Schwangerschaft einnehmen, obwohl bei 89% keine Anämie vor der Schwangerschaft festgestellt wurde. Es stellt sich die Frage, warum so viele Schwangere diese Präparate, mit zum Teil hohem Eisenanteil, noch vor der ersten Laboruntersuchung einnehmen. Zu hinterfragen wäre auch, auf welche Referenz hin Ärzte die Einnahme empfehlen.