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Hausärztliche Leitlinie Multimedikation – Erste Rückmeldungen aus der Praxis
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Veröffentlicht: | 26. August 2015 |
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Hintergrund: Die Hausärztliche Leitliniengruppe Hessen hat in Zusammenarbeit mit der DEGAM die Leitlinie „Multimedikation“ (Version 1.00, 16.1.2013 AWMF Registernummer 053-043; S2e) erarbeitet. Die Dissemination erfolgte seitdem über Internet, Abdruck der Leitlinie in KV H aktuell, Publikationen und Vorträge. Eine Implementierung fand in Sachsen-Anhalt über Qualitätszirkel statt. Hierzu wurden Zirkelmoderatoren durch Autoren der Leitlinie geschult und notwendige Materialien zur Durchführung einer Zirkelsitzung zur Verfügung gestellt (Januar-April 2014).
Studienfrage: Wie handhaben TeilnehmerInnen der Qualitätszirkel ausgewählte Aspekte zum Umgang mit Multimedikation (MM)? Würden sie die Leitlinie weiterempfehlen?
Methoden: Schriftliche Befragung von 410 Zirkelteilnehmern und Moderatoren. Fragebogen mit 15 Items, vorgegebenen Antwortmöglichkeiten und Freitext. Die Zirkelsitzungen fanden 2014 statt.
Ergebnisse: 149 Fragebögen aus 16 Sitzungen wurden zurückgeschickt (Rücklauf 36,3%). 25,5% der Befragten geben an, bereits jetzt schon bei Patienten mit 5 und mehr Arzneimitteln die Medikation einmal jährlich zu überprüfen, rund 60% tun dies gelegentlich, knapp 11% wollen dies erproben, 3% halten dies für nicht durchführbar. Gut die Hälfte gibt an, vor jeder neuen Verordnung nach unspezifischen Symptomen zu fragen und den Medikationsplan regelmäßig zu aktualisieren (56%). 67% sind bis zu mindestens einmal wöchentlich mit UAWs konfrontiert. Ein Interaktionscheck mittels Praxissoftware wird von zwei Dritteln als hilfreich erachtet. 25% erleben, dass Patienten mit MM nicht bereit sind, über eine Reduktion der Medikation zu sprechen und 60% stimmen dem Statement zu „Patienten erwarten, dass der Arzt allein über die Therapie entscheidet“. Die Leitlinie Multimedikation würden knapp 83% weiterempfehlen, 9% eher nicht (1,3% nein; 6,7% keine Angabe).
Diskussion: Die Befragung gibt erste Hinweise zur Akzeptanz der Leitlinie sowie zu Erfahrungen und Einstellungen zum Thema. Nur wenige Befragte halten einen regelmäßigen Medikationscheck für nicht durchführbar.