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Hausärztliche Suchtprävention: Qualitative Untersuchung von Teilnehmern der Interventionsstudie HELPS
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Hintergrund: Im Rahmen der Interventionsstudie Hausärztliche Intervention für eine Entwöhnungs-Langzeitbehandlung bei Patienten mit Suchterkrankung (HELPS) [1] wurde untersucht, inwieweit durch direkte Beantragung einer Entwöhnungsbehandlung für Patienten mit Suchterkrankungen eine Erhöhung der Antrittsquote für entsprechende Behandlungen erreicht werden kann. Wie die Ergebnisse zeigen, konnten geeignete Patienten nicht wirksam zur Aufnahme einer Entwöhnungsbehandlung motiviert werden. Deshalb wurden alle an der Studie beteiligten Hausärzte zu Problemenmit dem neuen Behandlungspfad befragt.
Studienfrage: Welche Barrieren haben die Wirksamkeit der gemäß Studienprotokoll durchgeführten Intervention beeinträchtigt.
Methodik: Explorative qualitative Studie mit Durchführung leitfadengestützter Einzelinterviews mit N=18 Hausärzten. Die Auswertung erfolgte mittels Grounded Theory und Narrationsanalyse.
Ergebnisse: Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen erkannten die befragten Hausärzte in einer zu geringen Vergütung keine wesentliche Barriere. Entscheidend sei vor allem die geringe Bereitschaft betroffener Patienten, der hausärztlichen Empfehlung zur Aufnahme einer Entwöhnungsbehandlung zu folgen.
Diskussion: In Aus-, Weiter- und Fortbildung von Hausärzten sowie bei der Konzeption neuer Behandlungsoptionen zur Verbesserung der hausärztlichen Suchtprävention sollte das Problem nicht-adherenter Patienten stärker berücksichtigt werden.